Nachdem ich am Wochenende die neuesten Infos zu StuxNet zusammentrug, entdeckte ich heute den recht gut gemachten Spiegel-Artikel "Der Wurm, der aus dem Nichts kam" zu dem Thema. Daher spare ich mir hier den geplanten eigenen Artikel. Ein paar relevante Links will ich aber dennoch weiter geben.

Der Spiegel-Artikel enthält so gut wie keine technischen Details, aber sehr schön das Setting.

Auf der Seite von Langner ist seine Einschätzung, die Spiegel recht schön wieder gibt. Hier ist das Bild von der Steuerungssoftware in dem iranischen Kernkraftwerk, dass er anspricht.

Viele weitere Details findet man bei Symantec. Allerdings etwas verstreut: Der aktuelle Stand zu den Exploits wird hier beschrieben. Die technischen Details stehen hier. Darin sind auch die Auswertungen zur Verbreitung enthalten.

Die Spekulationen und gefundenen Hinweise zu den Tätern sind hier. Das ist dabei der interessanteste Punkt:

While we don’t know who the attackers are yet, they did leave a clue. The project string “b:\myrtus\src\objfre_w2k_x86\i386\guava.pdb” appears in one of their drivers. Guava belongs to the myrtus plant family. Why guava or myrtus? Let the speculation begin.

Kann man da auf englisch-sprachige Angreifer schließen? Projekt "Myrtus" (Myrte) und Modul "Guava" (Guave) deuten auf einen Hang zum Heilpflanzen hin. Myrte wirkt angeblich "antibakteriell, schmerzlindernd und entzündungshemmend", Guave ebenso. Wer soll hier von was geheilt werden?

Zuletzt: Das Ergebnis des Vortrages "Last-minute paper: Unravelling Stuxnet würde mich schon sehr interessieren (die Referenten sind von Microsoft und Kasperky)…

Update 26.9.2010: Im Spiegel, wird das mittlerweile erneut thematisiert. Interessant finde ich diese Einschätzung:

Die Software ist so komplex und bedient sich so vieler verschiedener Angriffsmöglichkeiten, dass ein Geheimdienst oder eine andere Organisation mit staatlicher Rückendeckung hinter der Cyberattacke vermutet wird. Dafür spricht auch, dass die Stuxnet-Autoren vier bis dahin unbekannte Windows-Sicherheitslücken, sogenannte Zero-Day-Exploits, ausgenutzt haben. Auf dem Schwarzmarkt etwa sei jeder solcher Exploit "grob geschätzt eine Viertelmillion Euro wert", schätzt Gert Hansen von der Sicherheitsfirma Astaro.

Wer verschenkt warum so viel Geld? Und ist es wirklich verschenkt oder hat der Virus sein Ziel schon längst erreicht?