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Bedenkliches aus dem IT-Alltag

31. Oktober 2006 um 00:28

Erfinder über Patente

Bei heute.de steht heute ein interessanter Bericht über die Erfindermesse in Nürnberg. Darin wird über ein paar interessante Erfindungen berichtet, aber auch über die Mentalität der großen Firmen. So soll es öfters vorkommen, dass sich die großen Firmen die Ideen nur abschauen, nachbauen und dann vermarkten: so geschehen mit Bremsleuchten, die je nach Stärke des Bremsens mehr oder weniger leuchten. Der naheliegende Gedanke wird sofort aufgegriffen: Ja, warum melden die Erfinder das nicht zum Patent an? Die Antwort finde ich sehr bezeichnend:

Kleine Erfinder hätten angesichts deutscher Gesetze keine Chance, gegen die großen Konzerne anzukommen. Die "lassen es auf die wirtschaftliche Stärke ankommen und nutzen die Schutzrechte". Zudem koste ein europäisches Patent leicht an die 70.000 Euro, "weil allein jedes Schriftstück in 15 Sprachen übersetzt werden muss", schimpft Bauch. In den USA könne ein Erfinder dagegen mit 8000 Euro Einsatz die Patenthürde nehmen. Ihn wundere daher nicht, dass heute nur noch zehn Prozent der Anmeldungen beim Deutschen Patentamt von freien Erfindern stammten.

Vor 15 Jahren waren es noch 20%. In anderen Branchen habe ich ja keinen Einblick und dachte daher immer noch, dass dort Patente durchaus sinnvoll sein könnten. Für mich ist hingegen klar, dass Software-Patente nur großen Firmen helfen. Für kleine Firmen oder freie Entwickler sind die versehentlichen Patentverletzungen (von "naheliegenden" Patenten) hingegen existenzbedrohend. Das Patente so teuer sind, habe ich nicht gewusst. Daher werden in Bezug auf Software-Patente auch nur große Firmen diese Investitionen schultern können.

Quelle: "Gelbe Liebe", Staubfänger, "Zack und ab"

29. Oktober 2006 um 17:05

Vorschläge zur Datensicherung mit SQL-Server – Teil 3: Online-Vollsicherung

Im ersten Teil der Serie “Vorschläge zur Datensicherung mit SQL-Server” habe ich ein paar Dinge zum Umfeld und zum Verständnis geschrieben. Im zweiten Teil beschrieb ich das Vorgehen beim Offline-Backup. In diesem Teil gehe ich auf die Online-Vollsicherung ein. Dabei wird im laufenden Betrieb der Inhalt der Datenbank mit Bordmitteln des SQL-Servers gesichert.

Ablauf

  • Datenbank-Prüfung
  • Datenbank-Sicherung
  • Archivierung der Sicherungsdateien

Datenbank-Prüfung

Wenn man die Datenbanken überprüft, dann muss man auch recht zeitnah (also am besten am nächsten Morgen) kontrollieren, ob die Prüfung Fehler entdeckte und ggf. die vorherige Sicherung besonders gut aufheben. Es wäre denkbar in dem SQL-Sicherungsskript pro Datenbank abzufragen, ob die Prüfung Fehler ergab und die Datenbank ggf. nicht zu sichern. Das erscheint mir aber unnötig mühsam. Außerdem sollte man sowieso mehrere Generationen an Sicherungen haben. Dann ist es durchaus sinnvoll auch eine defekte DB zu sichern solange die letzte korrekte Datenbanksicherung nicht überschrieben wird.

Deswegen will ich auch hier noch kurz auf das Generationenprinzip bei den wiederverwendtbaren Sicherungsmedien hinweisen: Bitte immer mehrere Sicherungsbänder verwenden und die Sicherungen von bestimmten Stichtagen generell aufheben. Beispielsweise könnte man 10 Generationen verwahren: Mo, Di, Mi, Do, Fr, Mo, Di, Mi, Do, Fr. Die Wochenendsicherungen werden dann dauerhaft archiviert: KW23, KW24, KW25, …
Dann kann man bei versehentlichem Löschen die Daten der letzten zwei Wochen tagesaktuell restaurieren und ältere Daten wochengenau.

Die Datenbank-Prüfung kann durchaus im laufenden Betrieb erfolgen. Allerdings wird die Performance dadurch deutlich gedückt. Man sollte sich dazu also keine Spitzenzeiten aussuchen. Außerdem kann es bei parallelem Arbeiten vorkommen, dass ein Allokierungsfehler gemeldet wird, der keiner ist: Wenn für eine Seite die Verkettungen geprüft werden und zufällig diese verkettete Seite gleichzeitig geändert wird (z.B. aufgesplittet), dann wird das als Fehler erkannt. In so einem Fall sollte man die Prüfung einfach nochmal durchführen und schauen, ob der gleiche Fehler erneut angezeigt wird.

Datenbank-Sicherung

Mit dem Backup-Befehl wird der Inhalt der Datenbank komplett gesichert. Dazu wird der Inhalt von benutzten Seiten in die Sicherungsdatei rausgeschrieben. Weil in einer Datenbank immer etliche Seiten leer sind, ist die Sicherungsdatei erheblich kleiner als die Datenbank-Dateien. Tipp: Wenn man sie dann noch zippt, erreicht man erstaunliche Kompressionsraten.
Diese Sicherung kann im laufenden Betrieb durchgeführt werden. Dabei wird genau der Stand gesichert, der zu dem Ende der Sicherung konsistent ist. Um das hinzubekommen, muss der SQL-Server etwas in die Trickkiste greifen: einige Sperren werden aufrechterhalten, andere Seiten werden im Tranlog gesichert. Um hier die Performance zu verbessern hat Microsoft im SQL-Server-2005 den neuen Snapshot-Modus verwendet. Damit ist die Performance deutlich besser. Hier wird dann allerdings der konsistente Zustand zum Beginn der Sicherung gespeichert.

In diesem Szenario wird eine Vollsicherung durchgeführt: Es werden alle Datenseiten gesichert. Das ist besonders einfach in der Rücksicherung, kann aber schon ein Weilchen dauern. Die Performance ist ganz gut: Meiner Erfahrung nach geht das fast so schnell, wie die Kopie der Dateien auf der Platte.

Tipp: Bitte ein Passwort für die Sicherungsdateien vergeben, sonst haben es Datendiebe unnötig leicht. Andererseits sollte das Passwort nicht nur einer kennen, der jeden Morgen mit überhöhter Geschwindigkeit (und womöglich noch mit dem Motorrad) zur Arbeit rast. 🙁

Archivierung der Sicherungsdateien

Anschließend müssen die Sicherungsdateien noch auf ein dauerhaftes Medium archiviert werden. Dabei muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Archivierung erst nach dem Ende der SQL-Server-Sicherung beginnt. Im Einzelfall ist das gar nicht so einfach. 100%ig kann man es nur dadurch erreichen, dass die SQL-Server-Sicherung als Batch in der Pre-Phase der Datensicherungssoftware läuft.
Für die Erstellung des Skriptes sind aber SQL-Kenntnisse erforderlich.

Vorteile

  • Diese Methode ist vergleichsweise schnell.
  • Die Rücksicherung ist auch für die meisten Laien noch machbar sofern sie eine sehr gute Anleitung bekommen.
  • Diese Methode ermöglicht einen 7x24-Stunden-Betrieb.

Risiken und Nebenwirkungen

  • Für diese Sicherungsmethode muss man gruendlegende Kenntnisse über Datenbanksystemen haben.
  • Man muss ein SQL-Server-Werkzeug verwenden oder SQL beherrschten und mit der "normalen" Sicherung koordinieren.
  • Die Dauer kann bei sehr großen Datenbanken recht lange werden. Mann muss also auf jeden FAll mal testen, wie lange das auf der eigenen Hardware dauert, bevor man sich dafür entscheidet.

Mein persönliches Resümee:

Ich finde diese Methode recht gut, aber würde die nur empfehlen, wenn jemand mit dem SQL-Server per "Du" ist oder man einen 24-Stunden-Betrieb benötigt. In diesem Fall sollte in dem Büro aber wenigstens ein Selfmade-Admin vorhanden sein, der bereit ist sich da reinzuarbeiten…

Im vierten Teil gehe ich auf die inkrementelle und die differentielle Online-Sicherung ein.

29. Oktober 2006 um 16:19

Nostalgie: programmierbarer Taschenrechner TI 57

TI 57Dieses Wochenende besuchen wir meine Eltern und in der Krempelkiste habe ich tatsächlich meinen alten Taschenrechner gefunden. Wenn ich mich richtig erinnere haben wir ihn in der 7ten Klasse gekauft. Da hatte ich erstmals Informatik in der Schule, ich glaube erst ab der 9ten durften wir in den Computerraum. Wir haben Programmieren zuerst am programmierbarer Taschenrechner TI 57 oder TI 58 gelernt. Ich glaube der TI 58 hatte einen Speicher, der das Programm nach dem Ausschalten nicht vergaß. Ich hatte jedenfalls das "billige" Modell TI-57 (siehe auch hier). Leider habe ich völlig vergessen wie man ihn programmiert und kann auch die Anleitung nicht mehr finden.

Dank Internet ist sowas ja kein Problem mehr: Hier ist die Anleitung (bei datamath.net), die heutzutage ziemlich putzig wirkt…

Jetzt stellt sich für mich die Frage, was ich damit anstellen sollen. Er funktioniert prima. Wegen des defekten Akku und des Wackelkontakts im Netzteil ist es wohl nicht mehr verkaufbar, obwohl es ja echt Leute gibt, die so ein Teil noch haben wollen. Naja, vermutlich werde ich normale Batterien reinstecken und das Teil mal mit nach Hause nehmen…

28. Oktober 2006 um 21:43

SQLIOSim: Ist die Hardware in Ordnung?

Leider habe ich es gerade eben erst entdeckt, aber die Freude ist u so größer.

DER Nachfolger für SQLIOStress ist da: SQLIOSim

typische Einsatzgebiete:

  • Jemand will im voraus wissen, ob mit seiner Hardware Probleme für den SQl-Server zu erwarten sind: defekte Datenbank aufgrund ungeeigneter Hardware.
  • Ein anderer möchte wissen, ob die neue systemnahe Software dem SQL-Server falsche oder defekte Seiten unterschiebt: bspw. Virenscanner, Verschlüsselungssoftware oder Backup-Software.
  • Ein anderer hat vielleicht schon eine defekte Datenbank und möchte die Gründe finden.

Das Werkzeug gibt es in einer GUI- und in einer CmdShell-Variante. Ich kann es fast nicht erwarten bis ich wieder ins Büro komme, um das auszuprobieren!

Hier etwas O-Ton von Jerome Halmans:

Wouldn’t you rather know there is a problem before you entrust your data to such a complex process?

SQLIOSim is designed to generate exactly the same type and patterns of IO requests at a disk subsystem as SQL Server would, and verify the written data exactly as SQL Server would.
[…]

Want to see how your system will behave when that scheduled a DBCC CHECKDB check runs? No problem, just add the AuditUser section to the config file.

Have bulk load jobs? Well just add the BulkUpdateUser section.

Quelle: SQL Server Storage Engine : SQLIOSim available for download

28. Oktober 2006 um 21:27

Unterschied zwischen VS Database Projects und Team System for Data Database Professionals

Mairead beschreibt in ihrem Blog knapp und prägnant die Unterschiede zwischen dem alten "Visual Studio Database Projects" und dem neuen "Visual Studio Team Editon for Database Professionals" (genannt "Data Dude"):

Im "Data Dude" wird der Datenbank-Erstellungs- und -Verwaltungsprozess viel stärker unterstützt. Hier können Entwickler und Admins im Team arbeiten.

Die Datenbank-Objekte können Offline erstellt, getestet (mit Testdaten und -fällen), archiviert und versioniert werden.

Der neue Entwurf kann mit einem anderen Stand der Datenbank verglichen werden. Als Output bekommt mal auslieferbare Skripte, die auf die Produktivsysteme losgelassen werden können, um sie auf den neuen Stand zu heben.

Das klingt so also sollten wir das so schnell wie möglich ausprobieren und dann großflächig einsetzen… 😉

Hier gibt mehr dazu: Difference between old VS Database Projects and Team System Data Database Project

24. Oktober 2006 um 00:30

Abstimmung über das Software-Patent des Jahres 2006

Gerade als ich bei Heise las, dass IBM die Firma Amazon.com wegen 5facher Patent-Verletzungen verklagt hat, fiel mir auf, dass noch niemand daraufhingewiesen hat, dass man bei nosoftwarepatents-award.com nur noch in den nächsten Tagen über das Software-Patent des Jahres 2006 abstimmen kann.

Mein Favorit ist zur Zeit "Gerätetreiber aus dem Internet herunterladen", aber damit stehe ich offenbar recht alleine da…

23. Oktober 2006 um 22:26

Neue Produkte: Wann sind Kunden bereit sie zu kaufen?

In dem sehr interessanten Artikel "Wann Kunden neue Produkte kaufen" des "Harvard Business Manager", Ausgabe August 2006 (S.44-57) wird beschrieben, dass es nicht reicht, wenn neue Produkte den alten objektiv überlegen, damit Kunden sie kaufen.

Weitere Faktoren:

* Verlustaversion: Neue Produkte werden im Vergleich zu Referenzprodukten bewertet. (selbst geringe) Verluste werden dabei höher bewertet als Gewinne (z.B. Umgewöhnung, altes Zubehör nicht mehr nutzbar, z.B. Videokassetten).
"Verluste beeinflussen – dieser Punkt ist am wichtigsten – das Verhalten der Versuchpersonen weitaus stärker als Gewinne in ähnlicher Größenordnung"

* Eigentumseffekt: Menschen bewerten Dinge, die sie schon besitzen etwa dreimal so hoch wie Dinge, die sie noch nicht haben. Das ist gleichermaßen irrational, wie unbewusst.

* Status-Quo-Effekt: Menschen halten normalerweise auch dann noch an bereits vorhandenem fest, wenn es schon eine bessere Alternative gibt. Je länger man etwas besitzt, um so stärker wird der Effekt.

Das beobachte ich bei mir auch: Wenn ich mal etwas gekauft habe, neige ich eher dazu mir einzureden, dass es ein guter Kauf war. Meistens bin ich ja zunächst auch zufrieden… 😉

22. Oktober 2006 um 23:13

Wer ist schon gerne ein Dinosaurier?

Unter dem Titel "Dinosaurier (m/w) gesucht" wird bei uns in der internen Stellenausschreibung gerade ein erfahrener Großrechner-Entwickler gesucht mit "langjähriger" Erfahrung.

Einerseits ist das mal ein ermutigender Kontrapunkt (und dann noch aus meiner Firma ) gegen den Jugendkult in der IT-Branche. Andererseits würde ich mich auf so ein Gesuch sicher nicht melden. Mein Kollege Hans sagte es treffend: "Es gehört eine Menge Selbstironie dazu sich auf so eine Anzeige zu melden." Ich persönlich verbinde ausschließlich negative Assoziationen mit der Bezeichnung "Dinosaurier" für Menschen…

18. Oktober 2006 um 22:33

Spracherkennungssoftware ist schon nützlich…

In diesem Video kann man mal gut sehen, wie nützlich Spracherkennungssoftware ist….

18. Oktober 2006 um 21:50

Höhle ohne Namen

Leider ist die Höhlensaison nun schon wieder vorbei. Vor lauter Renovieren und Umziehen bin ich echt zu nix gekommen. Um die Zeit ohne Höhlen zu überbrücken ein paar Links zur "Höhle ohne Namen" in Steinamwasser.

Das war die erste Höhle in die ich mit ein paar Freunden ging ohne einen "Ortskundigen" (d.h. war wenigstens einmal schon dort) mitzunehmen. Das Ambiente dort ist besonders nett. Sie ist nämlich im Privatbesitz. Man muss lediglich den Wirt der Gaststätte "Höhlenstube" fragen und schon darf man rein. Essen und Getränke dort sind wirklich gut und preiswert. Die rustikale Gaststube verkraftet auch verschwitze und etwas vermatschte Höhlengänger, die sich nach dem "Vergnügen" stärken wollen. Die dort aushängende Höhlenkarte sollte vor der Tour man sehr gründlich studieren. Die Höhle ist zwar nicht groß, aber einige Gänge sind echt schwer zu finden.

Besonders haben mich die tiefen bzw. hohen Spalten beeindruckt. Wir hatten Glück, wir kamen nach ein paar trockenen Tagen dorthin. Im Gästebuch konnten nachlesen, dass eine Gruppe 3 Tage vorher nicht reinkonnte, weil dort das Wasser hüfthoch stand. Noch ein Tipp: die Höhle fand ich viel wärmer als andere Höhlen. Das liegt vermutlich daran, dass sie sehr nach an der Oberfläche liegt. Ich habe schon ordentlich geschwitzt.

18. Oktober 2006 um 21:31

hübsches User-Interface für Suchmaschinen

MsDeweyDas neue hübsche User-Interface für Suchmaschienen "Ms Dewey" finde ich lustig. Es macht Spaß dort zu suchen. Leider sind die Treffer nicht so dolle.

Es erinnert mich an ein Spiel beim Atari. Habe vergesen, wie es hieß. Und die Reaktionen von Ms Dewey sind vermutlich so passend wie bei Eliza. Das macht aber gar nicht, weil sie frech und gut gespielt sind.

Schade, dass es so ein GUI nicht für Google gibt.

gefunden bei Prometeo.de

18. Oktober 2006 um 21:23

Handel mit gebrauchter Software

Vor einigen Jahren gab es einen riesen Tumult, weil der gebrauchte Verkauf von Microsoft-OEM-Lizenzen per Gericht als legal erklärt wurde. In diese Kerbe haut laut MEldung von PC-Professionell jetzt auch das Landgericht Hamburg: es können alle gebrauchten Office-Versionen weiterverkauft werden, weil sich "das Verbreitungsrecht von Microsoft an seiner Software […] durch deren Inverkehrbringen erschöpft hat".

Der "diesem Urteil zugrunde liegende Erschöpfungsgrundsatz gilt auch für den Weiterverkauf einzelner Lizenzen aus einem Volumenlizenzvertrag", triumphiert der Software-Händler. Sprich: Eine Firma kauft billiger eine große Menge an Word-Lizenzen und verkauft diese einzeln mit Gewinn weiter – das ist legal.

Details dazu stehen bei PC-Professionell im Artikel "Handel mit gebrauchter Software ist jetzt legal". Ganz gut finde ich auch den Artikel bei der Computerwoche. Hier wird auch die Historie beleuchtet.

Microsoft wird ja totsicher in die Berufung gehen. Da bin ich schon mal gespannt, weil in Januar dieses Jahres das Landgericht München bei Oracle noch anderer Meinung war. Da hieß es noch Lizenzen aus Volumenverträgen dürften nicht einzeln weiterverkauft werden.

Wie finde ich das? Zunächst finde ich es erst mal gut, dass man Dinge, die man nicht mehr benötigt auch wieder verkaufen kann. Und das das auch für Firmen gilt, finde ich auch gut. Andererseits wird es im Einzelfall wohl nicht ganz einfach werden die Legalität der gekauften Gebrauchtlizenz nachzuweisen. Ich glaube bei Volumenvertragen werden nur ein paar Datenträger ausgeliefert. Man benötigt also irgendeinen Wisch auf dem erkennen kann, dass die Lizenz echt ist.

Der siegreiche Einzelhändler USEDSOFT schreibt dazu auf seiner Internet-Seite:

usedSoft handelt mit gebrauchten Software-Lizenzen, die zuvor bereits mindestens einmal an Anwender verkauft worden sind – und zwar direkt von Herstellern oder Händlern. Bei den Lizenzen handelt es sich um nicht-materielle Kopierrechte für Software.

Und in der FAQ zur Frage, wie man nachweist, dass man tatsächlich eine echte Lizenz hat:

Dieser Nachweis wird durch das von usedSoft praktizierte Notartestatverfahren erleichtert. Hierin beurkundet der Notar unter Angabe der Lieferschein-Nr. und Bestell-Nr., dass der Verkäufer schriftlich bestätigt hat, die Lizenzen rechtmäßig erworben zu haben und fortan nicht mehr zu nutzen. Dieses Testat ist ein probates Mittel, um sich gegen mögliche Vorwürfe des Herstellers zu verteidigen, die eingesetzte Software sei nicht ordnungsgemäß erworben worden.

Hm, klingt schon irgendwie nach Ärger, obwohl es schon vom gesunden Menschenverstand legal sein sollte. Irgendwie erinnert mich dieser Fall an "Apothekenverbände gegen DocMorris". Leider ist es ja so richtig Mode geworden, dass es "Vorturner" braucht, die solche Rechte vor Gericht gegen die bestehende Lobby erstreiten… Schade.