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Bedenkliches aus dem IT-Alltag

29. Februar 2008 um 19:36

Einen schlechten CIO erkennen?

In der Computerwoche kann man in dem sehr lesenswerten Artikel "Woran man einen schlechten CIO erkennt" nachlesen, was miese Chefs anrichten können. Der Stil ist der typischen Sprechweise eines berühmten Tierdokumentators angepasst, der vermutlich nur älteren Semestern bekannt ist:

Er hinterlässt eine Menge Abfall im Business und im Informations-Ökosystem. Er zerstört die Stammesmoral, plündert Budgets und gefährdet den Shareholder Value. Seine destruktiven Aktionen können mehrere Monate lang unentdeckt bleiben – manchmal noch lange, nachdem er das zuletzt eroberte Terrain verlassen hat.

Der Artikel ist zwar etwas länglich, aber durchgehend amüsant. Außerdem ist – trotz aller Komik – durchaus etwas dran. Würde ich Managament-Seminare halten, dann würde ich den Artikel nicht nur zur Auflockerung verwenden…

29. Februar 2008 um 00:13

erneute Datenpanne in Britanien

Jetzt war es ein Laptop mit vermutlich vertraulichem Inhalt und einer verschlüsselten CD, die beide angeblich aus dem britischem Innenministerium stammen. Das verschlüsselte Festplatten keine echte Hürde mehr sind, wissen wir ja jetzt auch schon alle…

Aber wie kann das denn jetzt wieder passieren? Warum werden die Laptop-Platten nicht einfach zerstört oder wenigstens "erased"?

Hier steht's: Laptop mit vertraulichen Daten bei eBay verkauft

28. Februar 2008 um 22:14

Der "Cumulative update package 6" für SQL-Server-2005 ist endlich da

Wie ich jetzt erst bemerke, ist das kummulative Update-Paket für den SQL-Server-2005 schon letzte Woche raus gekommen. Und er bringt eine ganze Latte an Hotfixes auf die wir gewartet haben.
Hier ist eine halbwegs vollständige Liste der enthaltenen Fehlerbehebungen.

Wenn man den Hotfix haben will, dann muss man in einem Online-Formular bei Microsoft nachfragen. Mega-lästig.

26. Februar 2008 um 18:34

Zusammenarbeit geht immer über Personen

Das Betreff klingt ziemlich platt. Aber bei Heise.de lese ich im Artikel "Berliner IT-Firmen sehen sich im Aufwind", dass die etliche IT-Firmen im Berliner Raum bemängeln, dass die Zusammenarbeit zwischen der Firma und den (vermutlich Berliner) Unis sich verschlechtert hat. Der Grund ist der Personalwechsel an den Unis. Offensichtlich hat dort niemand daran gedacht die Nachfolger auch richtig mit den Verantwortlichen in den Firmen bekannt zu machen:

Deutliche negativere Bewertungen als im Vorjahr erfuhr zudem der Sektor der Zusammenarbeit mit Hochschulen. Eine gute oder sehr gute Kooperation mit der Wissenschaft sehen nur noch rund 30 Prozent der IT-Unternehmen – das etwa 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Fast 40 Prozent empfinden das Zusammenspiel mit den akademischen Ausbildungsstätten dagegen nur noch als ausreichend. Das entspricht einem Zuwachs von circa 25 Prozent. Der Potsdamer Wirtschaftsinformatiker Norbert Gronau machte dafür unter anderem einen Generationswechsel im Lehrpersonal an den Unis verantwortlich, durch den aufgebaute Beziehungen zur Industrie zunächst gekappt würden.

Quelle: heise online

Bei uns an der Uni war es so, dass eine Assistenten- oder Professorenstelle immer erst besetzt wurde, wenn der Vorgänger den Platz tatsächlich geräumt hatte. Da wären durchaus auch andere Modelle denkbar. Man könnte natürlich auch ein paar Monate vor dem Ausscheiden seine Aufgaben langsam an einen anderen bereits angestellten Assistenten übergeben. Aber es gibt bestimmt jede Menge Gründe, die das verhindern… 😉

Ich halte mal fest: Gerade auch Geschäftsbeziehungen sind nur so gut, wie die Beziehungen zwischen den beteiligten Personen. Wechselt der Ansprechpartner auf der einen Seite und der andere hat den Eindruck, dass man wieder bei Null anfangen muss, dann schadet das dem Geschäft. Wegen einer Umstrukturierung im Außendienst hatten wir auch schon mal Beschwerden: Die Kunden fanden es gar nicht gut, dass sie plötzlich einen anderen Kundenbetreuer hatten. Sie wollten den "Alten" zurück, weil er die Situation der Firma gut kennt und sie "immer so gut beraten" hatte. Aber im Grunde wollten sie den "Alten" wieder, weil sie mit dem eine gute Beziehung hatten und nicht wieder bei "Null" anfangen wollten! Wenn der Kunde dann nicht allzu weit von dessen neuer Route entfernt liegt, dann ist das in der Regel auch machbar.

25. Februar 2008 um 19:42

421.000 Unternehmensgründungen im Jahr 2006

… und 90% davon waren Ein-Personen-Firmen. Freiberufler selbstverständlich nicht mitgezählt.
Ganz schön viel, oder?
Ob da auch Ich-AGs mitgezählt wurden. Oder gibt es das schon gar nicht mehr?

Hier steht mehr: "Deutscher Bundestag: Rund 421.000 Unternehmensgründungen im Jahr 2006"

Wer selber eine GmbH gründen will, der sollte noch etwas warten, bald wird es einfacher: Im einfachen Fall braucht man nur noch 10000 Euro Eigenkaptal, kann den Mustervertrag verwenden, den man nicht notariell beglaubigen muss und kann die Firma schon komplett eintragen, wenn noch nicht alle Genehmigungen vorliegen.

Da stehen die Details: "Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen (MoMiG)"

25. Februar 2008 um 19:34

Festplattenverschlüsselung für die Katz?

Herr Felten ist immer wieder für einen Schocker gut. In dem Artikel "Forscher: Festplattenverschlüsselung ist leicht zu knacken" wird beschrieben, wie die Festplattenverschlüsselungen geknackt werden können. Natürlich nicht im Detail. Aber es wird deutlich, dass das für Profis keine echte Hürde ist.

Bislang ertrug ich die Festplattenverschlüsselung meines dienstlichen Laptop eher stoisch, weil es ja der Sicherheit dient. Es ist ein offenes Geheimnis in der Firma, dass die Kisten dafür immer langsamer werden. Möglicherweise beißen sich Fragmentierung und Verschlüsselung ganz besonders stark.

Jetzt wissen wir:

  • Seine Festplatten zu verschlüsseln ist nicht so richtig sicher.
  • Seinen Laptop anzuketten ist nicht so richtig sicher.

Jetzt frage ich mich: was kommt als nächstes?

Update: Über den Blog "blog-express.de" fand ich das Video und den Hinweis von dem Center for Information Technology Policy in Princeton.

25. Februar 2008 um 18:42

Arbeitsbedingungen der Spieleentwickler

Als ich den Artikel "Faire Arbeitsbedingungen für die Computerspielbranche" auf Golem.de las, musste ich schon schmunzeln:

"Die Linke" hat im Bundestag gefordert, ein "Fair-Work"-Siegel für Computerspiele zu schaffen. Damit soll dokumentiert werden, welche Betriebe ihre Mitarbeiter ordentlich und nach arbeitsrechtlichen Mindeststandards behandeln, so die Partei.

Wenn ich das richtig verstehe, dann sollen Firmen, die Ihre Mitarbeiter ungesetzlich behandeln, das Siegel nicht bekommen. Ich nehme mal an, dass es um die Arbeitszeiten geht. OK, welche Firma wird denn zugeben, dass die Mitarbeiter länger als 10 Stunden täglich arbeiten? Welche Firma wird nicht von sich behaupten, dass sie ihre Mitarbeiter ordentlich behandelt?

Komische Vorstellungen…

20. Februar 2008 um 18:50

Führungskräfte sind Vorbilder

Mein Eindruck ist, dass der moderne Manager recht hohe Ansprüche stellt. Vor allem an die, die "unter" ihm arbeiten. Um das zu rechtfertigen wird die eigene Leistung (also die des Managers).
Wenn sich Herr Zumwinkel kurz vor der Demaskierung hinstellt und an seine Mitarbeiter schreibt "Führungskräfte sind Vorbilder" dann ist jetzt völlig klar, dass er ein Poser ist.

Schlimm ist, dass genau diese Leute – genauer gesagt deren Rechtsbeistände – jetzt aufschreien und sich über das Vorgehen des BND beschweren: Um einen Betrüger zu entarnen, dürfe der Geheimdienst keine Informanten "kaufen". Das sei Pfui!

Bei Spiegel-Online steht's im Artikel "Post-Mitarbeiter-Postille: Zumwinkels Märchenstunde".

Ein Kollege ist übrigens fest davon überzeugt, dass Herr Zumwinkel die Aussagen immer noch so sieht. Er schreibt ja offenbar nicht, dass Ehrlichkeit eine Tugend sei. Möglicherweise geht es davon aus, dass "jeder" Steuern hinterzieht und an der Börse von aktuellen Ereignissen profitiert, wenn er früh genug Wind davon bekommt.
Kann es denn sein, dass Herr Zumwinkel seine Handlungen tatsächlich vorbildlich findet?

19. Februar 2008 um 19:37

Power Tools für Data Dude 2008

Nachdem ich jetzt von verschiedenen Seiten darauf hingewiesen wurde, hier auch das Announcement auf dem "Data Dude" Weblog: Für die "Visual Studio Team System 2008 Database Edition" sind jetzt die Power Tools erschienen. Wenn ich nicht gerade im Job rotieren würde, dann wäre jetzt der Zeitpunkt an dem ich von Visual-Studio-2005 auf 2008 umsteigen würde…

Auf dem Weblog werden die neuen Features auch peau a peau beschrieben. Bisher gibt es schon:

Den Download gibt's hier.

18. Februar 2008 um 19:08

Dem Problem die Luft abdrehen

Heute bekam ich eine Sicherheitsunterweisung: Der Brandschutzbeauftragte unserer Firma zeigte uns, wie man Feuerlöscher bedient, wie sie innen drin aussehen und womit man am besten was löscht.

Eine Info am Rande fand ich ganz interessant: Wenn es in unserem Rechenzentrum brennen sollte, dann wird einfach der Sauerstoff reduziert. Normalerweise ist in der Luft dort ein Anteil von 21% Sauerstoff in der Luft. Im Brandfall wird er auf 15% reduziert. Da gehen Feuer dann angeblich aus. Ich hätte hinterher noch gerne gefragt, wie das den Mitarbeitern dort bekommt, aber er war zu schnell weg…

17. Februar 2008 um 12:37

Medikamente mit Kaffee oder Grapefruitsaft runterspülen?

Weil wir IT-Leute den Ruf haben Unmengen an Kaffee zu vertilgen, möchte ich hier auf den Beitrag "Bloß nicht mit Kaffee oder Grapefruitsaft" aufmerksam machen. Der Artikel im Blog "Ärzte im Netz" warnt vor sehr üblen Nebenwirkungen, die manchmal noch nicht mal in Beipackzettel stehen. Das gilt nicht nur für Antibiotika, Antibabypille oder Antiallergika, sondern für sehr viele Medikamente.

Als ich neulich mal Antibiotikum schlucken musste, da hatte ich auch zeitweilig Herzrasen. Möglicherweise hätte ich mir das ersparen können… 🙁

In Deutschland warnen jedoch nicht alle Packungsbeilagen betroffener Medikamente vor der Kombination. Daher sollten Patienten, wenn sie etwa um 8.00 Uhr morgens Medikamente einnehmen, unbedingt bis Mittag warten, ehe sie zu Grapefruitsaft greifen. Wer Retard-Medikamente, die ihren Wirkstoff nur langsam abgeben, einnimmt, sollte Eschenhagen zufolge auf Pampelmusen aber besser ganz verzichten.

Das Gesagte gilt im übrigen auch für die Tee-Trinker…

Hier steht alles.

16. Februar 2008 um 17:33

Qualität

In meinem derzeitigen Büro hängt ein Plakat auf dem sinngemäß steht:

Qualität ist,
wenn der Kunde zurück kommt.
Nicht die Ware.

Ist vermutlich schon alt. Kannte ich aber noch nicht…