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Bedenkliches aus dem IT-Alltag

4. November 2010 um 15:24

Bei MySQL weht nun ein anderer Wind

Das merkt man an verschiedenen Stellen sehr deutlich. Besonders auffällig ist die saftige Preiserhöhung bei MySQL. Leider bleibt im Dunkeln warum Oracle das macht. Daher kann man nur Vermutungen anstellen. Ein Beweggrund dürfte aber sein so viel Profit wie möglich abzutanken. Außerdem könnte man vermuten, dass der gravierende Preisunterschied zur Oracle-Datenbank Befürchtungen zur Kanibalisierung der eigenen Marktanteile auslösen könnte. Eine unbegründete Erhöhung von 600 USD auf 2000 USD ist schon bemerkenswert.
Ich nehme mal stark an, dass sich das auch auf die Preise für WebSpace-Anbieter auswirkt, falls die nicht Alternativen einsetzen wollen/können.

So eine Alternative könnte SkySQL sein, die auch Support für MySQL anbieten. Eine andere Alternative könnte Maria DB sein, ein Ablegen von MySQL. Hier scheint ja bald die erste Version freigegeben zu werden (entsprechend der MySQL-Nummer: 5.1). Das schöne daran ist, dass durch den Kauf der Firma nicht automatisch des gesamte KnowHow weg ist. Mit einem Ableger können die Entwickler das Produkt unter anderem Namen weiter entwickeln, wenn der neue Besitzer seltsame Ideen hat…

4. November 2010 um 12:28

Profile von Kunden erstellen

Als ich den Artikel "Die Psycho-Sparkasse" vom NDR las, stellte ich mir die Frage, ob es verwerflich ist, wenn ein Unternehmen Profile von Ihren Kunden erstellt. Ich denke, dass es dann problematisch ist, wenn die Bewegungsdaten der Kunden ohne deren Wissen bzw. Einverständnis genutzt wird. Ob das dann auch illegal ist, ist wohl eine andere Frage. Ich vermute mal, dass die Rechtslage auch hier gegen die Verbraucher spricht, kann mich aber täuschen.

Ich halte es für bedenklich, wenn eine Bank die Überweisungen auswertet, um daraus Rückschlüsse über den Kunden zu gewinnen,z.B. um das Einkommen zu schätzen oder die Art der Ausgaben festzustellen. Man könnte damit auch ein Profil über die Geschäftsbeziehungen erstellen.
Ich finde es ebenso problematisch, wenn eine Telefongesellschaft die Telefondaten auswertet, bspw. die Länge der Telefonate oder die geografischen Bewegungen erfasst/auswertet. Man könnte auch damit ein Profil über die sozialen Kontakte erstellen.
Das gilt ebenso für Mail-Provider, Internet-Provider und so weiter.

Aus den Unterlagen, die dem NDR vorliegen, kann man schließen, dass die Sparkasse Hamburg entweder eine Klassifizierung anhand von wenigen nichtssagenden Begegnungen vornimmt, Daten über den Kunden zukaufte oder doch die Kontoinformationen zu so einer Auswertung heran zieht. Alles drei spricht in meinen Augen gegen die Methoden des Geldinstituts. Vielleicht gibt es eine weitere Möglichkeit, die ich übersehen habe?

Update 04.11.2010 15:30h: Gerade lese ich im Spiegel, dass die negativen Schlagzeilen die genannte Sparkasse zum Einlenken bewogen hat: "Das Institut reagiert nun auf einen NDR-Bericht, stellt die Praxis sofort ein. Und will die bisher gewonnenen Erkenntnisse löschen." Leider habe ich nicht den Eindruck, dass sie das Problem verstanden haben: "Zugleich teilte die Hamburger Sparkasse mit, sie stelle das System ein, obwohl es >im Interesse der Kunden< gewesen sei." Noch Fragen?

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