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Bedenkliches aus dem IT-Alltag

22. März 2008 um 11:58

Sich selbst installierende Hardware

USB-Stick, der sich als neue Hardware ausgibt…Microsoft hat in dem Patent "0080071935 – Self-Installing Computer Peripherals" beschrieben, wie sie das Problem lösen wollen, dass die Betriebssysteme immer nur die Zusatzhardware unterstützen, die bei Erscheinen des Betriebssystems verfügbar waren. Die generelle Idee ist, dass die Hardware selber die notwendigen Treiber dabei hat. Man steckt die Hardware an und die Treiber installieren sich ohne manuelle Eingriff. Das klingt echt toll:

A self-installing peripheral device is provided. The device includes an onboard memory that stores a device driver that enables the device to communicate with a computer operating system. When the device is connected to a computer, the device automatically downloads the device driver to the computer and installs the device driver.

Ich sehe schon, wie sich die Heerscharen der Hacker darüber freuen, dass es bald eine neue Möglichkeit gibt Schadcode auf fremde Rechner zu bringen. Der Besitzer muss noch nicht mal da sein, einfach einen Stick in den gesperrten, aber laufenden Rechner stecken, der behauptet eine neue Hardware zu sein und schon habe ich meinen Trojaner platziert. Coole Sache.
Aber Microsoft wird bestimmt nachziehen und dann doch nachfragen, ob der neue Treiber installiert werden soll – bei Vista wird ja wegen allem gefragt. Dann habe ich wieder mehr Sicherheit, aber eben doch manuelle Eingriffe…

18. September 2007 um 20:18

Maus mit 1 GByte

Ich bin mir noch nicht ganz schlüssig, was ich davon halten soll: entweder ist das völliger Blödsinn oder einfach genial.
"Ja, ich habe meine Präsentation dabei. Nein, ich habe keinen Stick. Ich habe sie auf dieser Maus mitgebracht."
Das ist eines der von Microsoft beworbenen Szenarien. Allerdings fände ich es dann besser, wenn man einen Presenter mit Speicher hätte. Fallen Euch Einsatzgebiete ein?

Hier steht mehr: Mouse With 1 GB of Flash Memory Built Into Transceiver.

2. Mai 2007 um 23:13

Eine Maus zum Einstecken

Wenn man immer schon mal eine Maus haben wollte, die man in den PCMCIA-Slot stecken kann, der wird bei
Tekenstein fündig…

22. Dezember 2006 um 18:41

USB-Sticks nicht einfach abziehen

Immer wieder diskutiere ich mit Leuten darüber, dass man USB-Sticks nicht einfach abziehen darf. Das ist aber leider gängige Praxis. Wenn man das macht, dann riskiert man Schäden im Datei-System des Sticks. Da sie in der Regel als FAT verwenden, entstehen so gerne mal Schäden. Beispielsweise dann, wenn man zwar Dateien dort geändert hat, aber das Dateiverwaltungssystem die Änderungen noch nicht geschrieben hat, um die Performance zu erhöhen. Ich selber habe das auch erst auf die harte Tour gelernt und musste als Konsequenz dann auf dem "defekten" Stick mal ein CheckDisk ausführen. Zu Glück habe ich dort nur redundante Daten.

Um den Stick abziehen zu dürfen, muss man ihn vom System abmelden. Das geht unter Windows am einfachsten mit einem Klick auf das Symbol Symbol.
Dann kann man unter den vielen Plug'nPlay-Geräten dasjenige auswählen, dass man entfernen will. Hier im Beispiel eine externe Festplatte:
Entfernen

Dann dauert es eine Weile und man bekommt Bescheid, dass man das Gerät entfernen darf.
geraetentfernen_04.jpg

Abziehen geht nicht?

Manchmal aber darf man das nicht und dann wird es lästig: Wenn noch ein Prozess auf dem Datenträger eine Datei oder ein Verzeichnis geöffnet hat. Manchmal hat man nur noch ein Explorerfenster auf dem Stick geöffnet, aber es kann auch eine Anwendung noch Daten darauf lesen oder schreiben. Wenn man jetzt den Stick einfach abzieht, dann ist der Schaden da.
Besonders lästig wird es, wenn man eine SQL-Server-Datenbank auf dem Stick hat. Datenverluste wären vorprogrammiert.

Spurensuche für Fortgeschrittene

Dann hat man zwei Möglichkeiten: entweder man beendet schrittweise alle Prozesse (das kann bis zum Runterfahren gehen) oder man findet raus, wer der Bösewicht ist. Ich benutze für die Spurensuche gerne den Process-Explorer von SysInternals.

Mit einem Klick im Menü unter "Find -> Find Handle" (oder Strg+f) kann man nach offenen Dateien suchen, z.B. auf "i:\". Im Ergebnis bekommt man eine Liste mit Prozessen und den geöffneten Dateien. Ist es nur der Explorer, kann man mit dem Werkzeug gleich den "Handle" schließen (Doppelklick spring zum Prozessfenster, dort kann man mit der rechten Maustaste auf dem Handle "Close Handle" wählen). Ist es ein anderer Prozess, dann sollte man den lieber erst ordnungsgemäß beenden (nicht einfach den Prozess killen). Infos zu dem Prozess mit den wenig sprechenden Namen bekommt man indem man ihn oben im Fenster auswählt und mit der rechten Maustaste "Properties" auswählt. Diese Infos sollten reichen, um den Bösewicht zu identifizieren…

Update:
Bei Heise wird auf das Tool DevEject.exe verwiesen. Damit kann man in einem Batch einen USB-Stick nach erfolgter Arbeit abmelden.

29. November 2006 um 21:47

Apple Lisa

Kai Kretschmann präsentiert auf seinem IT-Blog diesen wunderbaren Video-Clip, der ein Jahr entstand nachdem der Apple Lisa präsentiert wurde. Das gezeigte Modell hatte schon die damals brandneuen 3,5Zoll-Disketten. Ich kann mich noch gut daran erinnern als wir im Computerraum der Schule vor unseren Apple IIe (mit 48KBytes Hauptspeicher, das "e" stand für den um 16KB größeren Hauptspeicher als die anderen Modelle, ohne Festplatte, aber mit 2 dicken 5,25Zoll Floppies) saßen und von Lisa und später vom Macintosh träumten. Das war damals absolut unglaublich. Wir alle wollten damals mal eine Lisa in echt sehen. Davon eine zu besitzen träumte niemand, das war einfach zu astronomisch teuer. Das Arbeiten mit der Maus, Drag&Drop und Multitasking in dieser Form waren damals wirklich innovativ und völlig unbekannt.

Leider wurde das ja kein Erfolg für Apple. Auch der kleinere und "billigere" Nachfolger Apple Macintosh war zunächst ein Ladenhüter. Er war einfach zu anders. Das war Science-Fiction. Wir alle befürchteten damals Apple würde daran zugrunde gehen…

5. Juli 2006 um 19:22

The Ultimate Keyboard – Featuritis oder echte Innovation?

Ich las gerade zufällig den Artikel "Was ein Produkt können muss" aus dem Harvard Businessmanager Magazin (Juli 2006), der beschreibt den Trend immer mehr Funktionen in ein Produkt zu packen und es damit für die Mehrheit der Kunden immer unbrauchbarer zu machen. Zuletzt war das Wettrüsten bei Handys zu beobachten, jetzt fängt es auch bei Tastaturen an:
Microsoft Mouse and Keyboard Hardware – The Ultimate Keyboard

Heise beschreibt die Features so:

[…] eine Funktastatur mit 10 Metern Reichweite für die drahtlose Anbindung, bietet unter anderem eine Tastenbeleuchtung, die sich automatisch an die Umgebung anpassen soll. Zudem enthält die Tastatur einen Bewegungssensor: Nähert sich ein (potenzieller) Nutzer, so wird die Beleuchtung aktiviert.
Spezielle Tasten sollen laut Microsoft aber auch die Mediennutzung und den Einsatz von Windows Vista erleichtern. Auf dem leicht gekrümmten Keyboard finden sich leuchtende Windows- sowie Steuerungstasten etwa für Audio- oder Videoplayer. Dazu kommen Bedienfelder als Mausersatz; eine Maus soll aber mit dem Keyboard ebenfalls geliefert werden. Eingespart hat Microsoft aber den bislang in der Regel noch üblichen Ziffernblock.

Da stellt sich mir schon die Frage, ob man das wirklich benötigt, um mit Vista effektiv arbeiten zu können?

In dem oben genannten Artikel jedenfalls beschreiben die Autoren, dass der Trend in anderen Branchen schon wieder auf dem Rückweg ist. Als Beispiel für ein einfach zu bedienendes Produkt, das auf wenige Aufgaben spezialisiert ist, die aber gut kann, wird der iPod genannt.