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Bedenkliches aus dem IT-Alltag

7. Januar 2007 um 23:36

Magnetisches Armband

Damals als wir unsere Daten noch auf Disketten lagerten und transportieren, wäre jemand mit einem Armband aus so starken Magneten unser Albtraum gewesen…


Magnetisches Armband – video powered by MetacafeMagnetisches Armband

7. Januar 2007 um 16:23

Diagramme veröffentlichen

Inzwischen gibt es auch eine Art YouTube für Diagramme: Swivel

Ich bin mir über die Zielgruppe nicht ganz im Klaren: Leute denen Excel zu kompliziert ist oder die Daten zwar veröffentlich, aber nicht auf der Homepage online stellen wollen?

Wenn ich mir die Diagramme so ansehe, dann muss ich an den alten Spruch "Ich glaube nur den Statistiken, die ich selber gefälscht habe" denken. Aber heute sind wir ja viel weiter: wir können aus fast allen Daten die Aussage rauskitzeln, die uns in den Kram passt. Dazu muss man gar keine Daten mehr fälschen, es reichen ein paar ganz einfache Tricks… Beispiele anbei:

Wähle einen kleinen Ausschnitt der Daten: geografisch

In einem Diagramm will jemand zeigen, das die globale Erderwärmung Unsinn ist. Dazu veröffentlicht er die Schneefallmenge in Mammoth, einem Berg in Nevada. Wo ist das bitte global?
Der Titel ist auch schon so professionell: Global Warming? What Global Warming?
Dennoch wird das Diagramm seit Tagen als "Featured Chart" anderen als Vorbild vorgestellt.

Wähle einen kleinen Ausschnitt der Daten: zeitlich

Wenn man zeitliche Trends wiedergeben will, dann gibt es auch immer Spezialisten, die zufällig den Ausschnitt so wählen, welches die Zahlen von dem Jahr an dargestellt werden, dass der These noch entspricht. Man könnte zum Beispiel einen Aktienkurs unmittelbar nach dem letzten Crash bis heute darstellen. Natürlich nur, weil die "Blase" vor dem Crash nicht repräsentativ sei. Damit könnte man vermutlich zeigen, dass der Aktienkurs der meisten Unternehmens in den letzten Jahre konstant angestiegen ist.

Zeige nicht die absolute Zahlen, sondern die Veränderung

Wenn jemand darstellen will, wie gut es dem Unternehmen geht, dann zeigt man gerne Diagramme in denen der Zuwachs dargestellt ist. Dann kann man prima zeigen, dass man schneller gewachsen ist als mancher Mitbewerber. Gesehen habe ich das bisher meist in einer Mischform mit dem ersten Punkt: Die eigenen Zahlen werden mit einem Teilbereich der Zahlen des Marktführers verglichen: Denn Konkurrent biete ja auch noch Services an, die seine Firma nicht habe, deswegen wäre das ja nicht vergleichbar. (Warum er das nicht als Nachteil seiner Firma sieht, ist dann allerdings erklärungsbedürftig.)

Zeige nicht den absoluten Anstieg, sondern den prozentualen Anstieg

Das ist noch eine Steigerung des vorherigen Tricks: Wenn sogar die Veränderung noch den Anderen favorisiert (und nicht den Bereich für den der Präsentator verantwortlich ist oder werben will oder nicht dessen These unterstützt), dann wird sehr gerne analysiert, ob wenigstens der prozentuale Anstieg höher ist. Wenn ich also in letzem Jahr 10 Lizenzen verkauft habe und in diesem 20, dann habe ich einen Anstieg von satten 100%. Der Marktführer hat aber nur 30%, weil er letztes Jahr 10000 und in diesem 13000 verkaufte. Dann ist die Firma mit dem Anstieg um 100% sicher besser, oder? Der Trend spricht für sich…

Anderes Beispiel: Angenommen jemand präsentiert die Neuverschuldung seines Unternehmens und zeigt, dass der prozentuale Anstieg der neuen Schulden jedes Jahr leicht gesunken ist, dann ist es wahrscheinlich so, dass der absolute Wert der Neuschuldenaufnahme jedes Jahr gewachsen ist. Aber würden jemand in das Unternehmen investieren, wenn das auch so gesagt würde?

Und jetzt?

Wer die obigen Beispiele für platt und offensichtlich hält, der soll sich bitte mal die nächsten Grafiken ganz genau anschauen, die ihm präsentiert werden. Insbesondere die von Selbstdarstellungen! Meiner Erfahrung nach ist gerade der prozentuale Anstieg unglaublich beliebt, besonders in den Fällen in denen er eigentlich unangebracht ist.

Wenn ich solche Grafiken, z.B. über Performanceunterschiede, vorgelegt bekomme, dann spüre ich ein unangenehmes Kribbeln im Nacken und bitte um die absoluten Zahlen. Die werden dann gerne Fallweise oder Bereichsweise auf jeweils einer Seite als fette Tabelle dargestellt, sodass man die Zahlen erst selber addieren oder notieren muss, um sie echt vergleichen zu können.
🙁

7. Januar 2007 um 15:33

Alle Petitionen auf einen Blick

Neulich berichtete ich über die Petitonen für Olympia und gegen Wahlcomputer. Was ich dabei erst entdeckt habe: Man kann sich jederzeit die aktuelle Liste der öffentlichen Petitionen ansehen.
(Warum die Seite auf der Domäne napier.ac.uk gehostet wird, würde mich auch mal interessieren…)

Der Petitionsausschuss versteht sich selber als "Seismograph des Parlaments", sie schreiben:

Wie sich Gesetze auf den Bürger auswirken, erfährt der Petitionsausschuss aus erster Hand. Denn Schreiben mit einer Bitte oder Beschwerde an den Bundestag landen beim Petitionsausschuss, der die Petitionen prüft und berät. Damit ist er ein Seismograph, der die Stimmung der Bevölkerung aufzeichnet. Ob die Gesetze das beabsichtigte Ziel erreichen oder zu neuen Problemen führen und daher noch einmal kritisch überprüft werden sollten, oder ob der Bundestag in einem bestimmten Anliegen aktiv werden soll, das wissen seine Mitglieder am besten darzulegen.

Damit sie auch die Stimmungen aus meinem Dunstfeld mitbekommen, werde ich mich zukünftig öfters als Unterstützer in Petitionen eintragen, die ich sinnvoll finde. Daher der Aufruf an alle: Wenn es Missstände gibt, dann meldet eine Petition an und bloggt darüber!

7. Januar 2007 um 13:25

Datenbank-Dateien auf FAT32

Anbei ein Tipp von meinem Kollegen Vladimir: Wenn man seine Datenbankan auf FAT32-Partitionen speichert, dann ist bei 4 GByte Schluss mit lustig. Dann kommt beim Einfügen weiterer Datensätze die Meldung:
Could not allocate space for object 'MyTab' in database 'MyDB' because the 'PRIMARY' filegroup is full.

Weitere Hinweise dazu stehen im MS-Artikel "Limitations of the FAT32 File System in Windows XP" (auch auf deutsch erhältlich).

Es gibt zwei Arten von Abhilfe:

Für FAT lag die Grenze bekanntlich bei 2 GBytes, NFTS hat derzeit keine praktisch relevante Grenze. So große Platten gibt es noch lange nicht…
😉

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