Mein Kollege Robert weiß mich auf den lesenswerten Artikel "Kinderpornographie im Netz – Adressen mit Wartezeit" auf sueddeutsche.de hin. Hier wird thematisiert, wie Anbieter von illegalen Seiten via Bot-Netzen vorgehen können. Die Autoren teilen meine Einschätzung, dass zu weiten Teilen keine eigenen Server verwendet werden, sondern fremde Server bzw. Rechner gehackt werden. Wehe dem, der hier Opfer wird…

Im Artikel werden die üblichen Verschleierungpraktiken von Bot-Netzen beschrieben, die bekannterweise SPAM verschleudern, Anwender ausspionieren oder in seltenen Fällen DOS-Angriffe durchführen. Das über die Netze illegale Inhalte angeboten werden, ist mir neu. Das halte ich auch für viel zu umständlich. Da müssten dann ja ständig gigantische Datenströme von einem Bot zum nächsten wandern. Aber OK, da kann ich mich täuschen.
Die im Artikel beschriebenen Praktiken sind auch nicht gerade neu. Wer mag, der kann eine gute technische Beschreibung dazu bei Heise.de nachlesen: "Hydra der Moderne" (2007). Wenigstens alle 5 Minuten wird die Domäne auf eine andere IP-Adresse umgeleitet. Daher wird in den Artikeln, die ich dazu las, meist von Würmern und Phishing gesprochen, nicht von illegalen Medien.

Die Schlussfolgerung im Süddeutsche-Artikel scheint zu sein:

Viele, die mit Schmutz und Schund im Internet Geld machen, nutzen längst Methoden, die sie für das Radar der Ermittler nahezu unsichtbar werden lassen.

Ich erinnere mich auch daran in der ct einen Artikel gelesen zu haben, in dem beschrieben wurde, wie man eine Domäne für einen ganz kurzen Zeitraum testweise registrieren und nutzen konnte. Ich meine das hatte auch etwas mit den automatischen Skripten der icann zu tun. mit Hat den auch jemand gelesen und weiß noch wie man das Verfahren nennt oder in welcher ct das stand?