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Glorf IT

Bedenkliches aus dem IT-Alltag

23. September 2008 um 18:42

noreply@…de

Was soll ich von einer Firma halten, die mir eine Werbemail schickt um mich für deren Produkte zu interessieren, aber als Mailadresse "noreply@starmoney.de" angibt und noch am Ende schreibt:

Die E-Mail-Adresse noreply@starmoney.de ist keine Antwortadresse.

In der ganze Mail ist keine Mailadresse angegeben an die man sich wenden kann. Das interpretiere ich so, dass sie von mir keine Mail haben wollen. Aber meine Mail-Adresse sollte ich bei der Produktregistrierung angeben… Das kommt bei mir gar nicht gut an. So richtig überhaupt gar nicht. Wer den Dialog mit mir vermeiden will, der soll mich bitte auch mit seinen Monologen verschonen.

16. September 2008 um 18:58

selber digitalisieren

Heute habe ich einigen Papierkram, der im Urlaub auflief mit unserem Fotokopierer digitalisiert (prima Sache: man bekommt die Papiere als PDF per Mail zugeschickt). Das war schon einiges an Arbeit. Dabei fragte ich mich, ob ich nicht jemand anderen darum bitten sollte. Das Problem ist, dass ich es eben so haben möchte, dass ich das Zeug wieder finde (also mit Schlagworten, in akzeptabler Qualität und alle zusammengehörenden Papiere in einem Dokument). Meiner Erfahrung nach, ist es dann besser es selber zu machen. So etwas zu kontrollieren und dann nachzuarbeiten ist leider auch aufwändig…

8. September 2008 um 12:40

Bill und Jerry im Schuh-Discounter

Im Rahmen der neuen Microsoft-Werbekampagne zur Verbesserung des Images ist nun der erste Werbe-Clip im Netz. Irgendwie putzig, aber was ist die Botschaft?

Naja, vielleicht muss ein Clip keine Botschaft haben. Man sagt ja von Bill Gates, dass er an einer leichten Form von Autismus leidet (Asperger Syndrom, auch als "Little Professor Syndrome" oder "Geek Syndrome" bekannt). Keine Ahnung, ob das stimmt, aber das erklärt, warum er immer so steif und menschenscheu ist.

4. September 2008 um 10:58

Heroes

Microsoft unterstützt die "Community"-Bildung regelmäßig durch allerlei Aktionen. Durch eine Info von Klaus Oberdalhoff wurde ich auf "Heroes happen here" aufmerksam. In diesem Rahmen werden beim nächsten SQL-Pass-Vortrag in Nürnberg (Thema "Data-Mining mit dem SQL-Server") am 9.9.08 eine ganze Reihe von Softwarepaketen verlost:

  • drei Heroes-Pakete (not for resale) mit jeweils einer 2008-er Lizenz von Visual Studio Standard, Windows Server Enterprise und SQL Server Standard,
  • ein Windows Vista Ultimate (not for resale) und
  • eine SQL Server Readiness DVD (not for resale)

Das finde ich ganz schön beachtlich! Deswegen habe ich mal geschaut, was Microsoft zu der Aktion schreibt und stieß als erstes auf eine recht amüsante Comic-Reihe von Microsoft. Die restlichen Infos fand ich nicht so ergiebig…

2. September 2008 um 14:13

Ein paar Tage…

… nicht online und schon das übliche Chaos: Hunderte von Spam-Mails und ausgerechnet unter denen sind mal 2 falsch eingestuft, die ich mühsam rausfischen musste. Also lohnte es sich die alle mal zu überfliegen… Immerhin liege ich noch unter dem Durchschnitt von 70 Mails, die die Teilnehmer des SPAM-Experiments bei McAfee hatten. Was mich allerdings doch etwas wundert, denn meine mehr als 10 Mailadressen sind im jeweiligen Impressum verschiedener Webseiten gut sichtbar und mit einer war ich schon vor 15 Jahren im Usenet unterwegs.

Immerhin funktioniert der SPAM-Schutz der Kommentare auf diesem Blog ganz gut…

27. August 2008 um 14:14

Statistiken lesen

Als ich gestern im lokalen Käseblatt den folgenden Text auf der Titelseite (nein nicht "Bild") las, war ich ziemlich geschockt:

"Heimchem am Herd" gefragt
Wuppertal (dpa) Das "Heimchen am Herd" hat nicht ausgedient. Zwei von drei jungen Männern finden es nicht besonders wichtig, dass junge Mütter neben ihrem Einsatz für die Familie auch eigene Wünsche und Interessen durchsetzen. Das ergab eine gestern in Wuppertal veröffentlichte Allensbach-Umfrage. Mehr als 1800 Bundesbürger waren für die "Vorwerk Familienstudie 2008" befragt worden.

Wenn ich das richtig sehe, dann wurden 1800 junge Männer gefragt wie wichtig es ihnen auf einer Skala von 1 bis X ist, dass junge Mütter "neben ihrem Einsatz für die Familie auch eigene Wünsche und Interessen durchsetzen". Davon haben offenbar ein Drittel angegeben, das sei Ihnen wichtig oder sehr wichtig. Der Rest sagte dementsprechend es sei ihnen mehr oder weniger egal oder sogar unwichtig bis völlig unwichtig.

Mal abgesehen davon, dass die Formulierung auf mich schon negativ wirkt: Man kann daraus eben nicht die Aussage ableiten, dass zwei Drittel gerne ein "Heimchen am Herd" als Frau möchten. Dazu hätte die Frage anders lauten müssen. Meiner Ansicht nach könnte man noch nicht mal aus dem Prozentsatz deren, die explizit sagten das sei ihnen unwichtig, etwas schließen. Aber der wird ja noch nicht mal gesagt.

Wer die Infos aus zweiter Hand nachlesen will, findet sie bei Vorwerk. Hier heisst es:

Das Selbstbild der heutigen Mütter hat sich deutlich gewandelt. War die Nachkriegsgeneration vielfach noch von einer „Opfermentalität“ der Mütter geprägt, finden es heute mehr als zwei Drittel aller jungen Frauen (16 – 29 Jahre) ganz besonders wichtig, dass eine berufstätige Mutter nicht nur für die Familie da ist, sondern auch eigene Wünsche und Interessen durchsetzt. Gleichaltrige Männer bringen solchen Emanzipations- und Autonomieansprüchen verbreitet Argwohn entgegen: Nur jeder dritte junge Mann gesteht einer jungen Mutter solche Freiheiten zu.

Die korrekte Aussage ist demnach: "ein Drittel der befragten, jungen Männer finden es ganz besonders wichtig, dass eine berufstätige Mutter nicht nur für die Familie da ist, sondern auch eigene Wünsche und Interessen durchsetzt." Die anderen fanden es also wichtig, egal, unwichtig oder völliig unwichtig… Das klingt für mich schon ganz anders.

18. August 2008 um 18:31

Filme und Technik, heute: Tatort

Als ich den gestrigen Tatort nicht schaute, habe ich offenbar einen mächtigen Aufreger verpasst. Jedenfalls erzählten mir meine Kollegen wie dort mit einem Handy-Anruf alle möglichen Daten gelöscht wurden. Handy-Strahlung ist ja bekanntermaßen unheimlich schädlich… Angeblich wird er morgen Abend um 20:15 Uhr im SWF wiederholt.

Im Tatort-Forum hat sich komischerweise niemand darüber aufgeregt. Oder war das gar nicht so krass?

5. August 2008 um 21:25

Notfallpläne sind schon gut

Als ich heute von meinem Zahnarzt bis zur Firma 40 Minuten (anstelle von 10) benötigte, hatte ich noch Glück. Denn wie man in der Abteilung "Nachrichten Nürnberg" bei LocalXXL nachlesen kann, ging es nach dem Brand in einem der beiden zentralen U-Bahnhöfe Nürnbergs ganz schön wild her: Feuerwehreinsatz, 4 Verletzte, alles voller Rauch und nur die unterste Eben war befahrbar. Offenbar hatten die Verkehrsbetriebe das schon schon mal geplant, denn der Notfallplan hat ganz gut funktioniert.

Der Verkehr der U-Bahnen wurde in Richtung Röthenbach und Fürth während des Brandes gestoppt. Im weiteren Verlauf überprüften Mitarbeiter der VAG und Feuerwehr die nächsten U-Bahnhöfe in Richtung Röthenbach und Fürth und gaben diese, nachdem sie rauchfrei waren, wieder frei.

Die Serviceleitstelle der VAG wickelte zwischen 9.00 und 10.00 Uhr den gesamten U-Bahn-Verkehr in alle Fahrtrichtungen auf der unteren Ebene ab. Das heißt über zwei Gleise wurden alle drei U-Bahn-Linien, insgesamt sechs Richtungen, geführt.

Ich hatte dann zwar eine gescheite Verspätung, der meinen Zeitplan richtig durcheinander brachte, aber immerhin musste ich nicht laufen. Wenigstens nicht die ganze Strecke, denn wie geplant Umsteigen konnte ich dort nicht.

Eigentlich sollte man für alle wichtigen Gelegenheiten so einen Notfall-Plan haben. Aber ob sich die Mühe lohnt, weiß man immer erst hinterher… 😉

18. Juli 2008 um 18:56

Am 25.7. ist SysAdmin-Day

In sieben Tagen ist SysAdmin-Day!

Anders als am Muttertag schenken wir am SysAdmin-Day keine Blumen, sondern technischen Schnick-Schnack. So schlagen es jedenfalls die Kollegen von der Seite "System Administrator Appreciation Day" vor.

Auch Microsoft lässt sich nicht lumpen und schmeißt für 250 handverlesene Admins eine Party in einer Badeanstalt in München:

Beim Microsoft SysAdmin Day 2008 erwartet die Teilnehmer ein dicht gepacktes Programm, das Spaß und Informationen bietet. Neben Vorträgen von Microsoft zu Sharepoint 2007, Unified Communications, High Performance Computing sowie einem Chalk Talk zum Thema Active Directory können sich Besucher auf einer Driving Range, beim TechNet Plus Torwandschießen oder beim Tischkickern austoben. Microsoft bedankt sich bei den IT-Administratoren mit Preisen wie einer Reise zum Microsoft IT Forum 2008 nach Barcelona oder Xbox-Spielen.

Tja, Admin müsste man sein…

Update: Wie ich gerade bei Heise.de lese, kann man dort für des Admins besten Helfer abstimmen…

11. Juni 2008 um 22:27

Nun doch ein Bug – Danke Itzik!

Neulich beschrieb ich ein Problem in dem der SQL-Server-Optimizer den Zugriffsplan so wählte, dass er ein anderes Ergebnis lieferte als erwartet. Die Ursache lag daran, dass er eine nicht-deterministische Funktion (d.h. Funktion liefert bei jedem Aufruf anderes Ergebnis) so behandelte wie eine deterministische (d.h. Funktion liefert bei gleichen Parametern immer den gleichen Wert). Der deutsche Microsoft-Support fand das sei kein Bug und wimmelte mich ab. Wie ich erfuhr, musste der Mitarbeiter inzwischen Microsoft sehr kurzfristig verlassen.

Ich wandte mich mit dem Problem inzwischen an Itzik Ben-Gan, weil ich gerade sein sehr gutes Buch "TSQL Querying" lese und gleich im ersten Kapitel angesprochen wird, dass der Optimizer gerne semantisch äquivalente Zugriffspläne auswählt. Das war nun eine Steilvorlage. Itzik hat sich sehr gründlich um das Problem gekümmert und bei Microsoft durchgesetzt, dass es ein Bug ist. Unglaublich – Danke!!!

Hilfreich war dabei offenbar, dass sich der SQL-Server-2000 anders verhielt. Das habe ich Depp natürlich nicht ausprobiert. Was ich nicht wusste: Solche Bugs sind öffentlich zugänglich und können von Kunden bewertet werden. Wenn viele Kunden den Bug als problematisch einstufen, dann wird er wahrscheinlicher gefixt. Leider braucht man dazu einen Microsoft-Account (Passport/Live/…).

Daher meine Bitte: Wer so einen Account hat, den bitte ich gegen diesen Bug zu "stimmen". Hier geht es lang (auf die Sterne klicken).

10. Juni 2008 um 18:58

gezielte Analyse

Irgendwie komme ich nicht darüber hinweg – ständig geht mir diese Redewendung durch den Kopf. In einem Interview sagt ein Vertriebler eines Druckerherstellers unter anderem Folgendes zum Outputmanagement (Hervorhebung von mir):

Denn aufgrund einer gezielten Analyse der Ist-Situation und des Bedarfs können gleichzeitig Strukturen optimiert und Kosten reduziert werden.

Ist eine Analyse nicht immer gezielt? Wenn nicht, was wäre dann das Gegenteil – eine offene Analyse? Ergebnisoffen vielleicht. Wäre eine gezielte Analyse dann so zu verstehen, dass man versucht in einer bestimmten Richtung fündig zu werden?

Und wäre das dann nicht ziemlich durchsichtig, wenn das "Outputmanagement" (d.h. der Druck) in eine Richtung hin untersucht wird? Vielleicht wäre es besser breit zu analysieren und unter Umständen zum Ergebnis zu kommen, dass zukünftig fast nichts mehr gedruckt werden soll? 😀

Der Terminus "gezielte Analyse" ist jedenfalls nicht besonders verbreitet. Man bekommt gerade mal 6600 Treffer bei Google, was statistisch gesehen praktisch nichts ist ("Analyse" hat ungefähr 152.000.000 Treffer, "Outputmanagement" immerhin ungefähr 364.000). 😉

6. Juni 2008 um 19:27

Jede Studie kann man falsch verstehen

Als ich heute bei Peter las, wie sowohl der Redakteur einer ungenannten Tageszeitung als auch einer von der Süddeutschen aus einfachen Zahlen die falschen Schlüsse zog, war ich doch etwas erschüttert. Hier erst mal der Ausschnitt aus dem Süddeutsche-Artikel:

sueddeutsche.de: Eine Tageszeitung titelte kürzlich: "Jede zweite Ehefrau geht fremd" …

Beer: Woher wissen die das?

sueddeutsche.de: Die berufen sich auf Ihre Theratalk-Studie.

Beer: Dann haben die wohl etwas falsch verstanden.

sueddeutsche.de: Moment, in dem Artikel steht, dass 55 Prozent der Frauen und 49 Prozent der Männer schon einmal eine Affäre hatten.

Beer: An unserer Studie nahmen ausschließlich Untreue teil. Davon sind 55 Prozent Frauen, 45 Prozent Männer. Mit dem Anteil der Untreuen in der Gesamtbevölkerung hat das nichts zu tun.

Das ist ja noch besser als die ganzen Beispiele aus dem Buch "Der Hund der Eier legt." Wenn man bedenkt, das gerade in jüngster Zeit echter Betrug bei Studien auftauchte, dann kommt durch äußerst oberflächliches Lesen auch noch eine weitere Unschärfe hinzu.

Wenn man bedenkt, wie Journalisten durch sowas Meinungen beeinflussen:

  • Einer schönt seine Messergebnisse etwas, um die Aussage in seine Richtung zu beeinflussen. Aber OK, vergessen wir das.
  • Nehmen wir lieber den versehentlichen Fall: Ein anderer vertippt sich in der Zusammenfassung (hat aber im Text die richtigen Zahlen).
  • Ein paar Reporter lesen das alles sehr oberflächlich und leiten sogar schon aus der Zusammensetzung der Teilnehmer eine Aussage für das Thema ab und geben es in der Zeitung wieder. Aber OK, die Mathematik liegt nicht jedem.
  • Nehmen wir lieber den Fall, dass einer die Summary versteht: Die Zahlen werden in anderen Untersuchungen als Referenzwerte genommen und mit denen in anderen Bereichen verglichen.

Im Ergebnis dachte die ganze Welt jahrzehntelang, dass Spinat viel mehr Eisen enthielte als anderes Zeug. Das ist aber Quatsch. Hätten sich die anderen Professores die Mühe gemacht nicht nur die Zusammenfassung zu lesen, dann wäre aufgefallen, dass sich das Team in der Zusammenfassung um eine Kommastelle vertan hat (das und weitere Stories stehen in dem Hunde-Eier-Buch). Eigentlich schade, denn dann wäre uns Popeye erspart geblieben.