Als ich gerade auf Gulp den Artikel "So entstehen Konflikte in IT-Projekten" las, musst ich schon schmunzeln. Hier werden drei Seiten vorausgesetzt: Der Auftraggeber/Fachabteilungen, die IT-Abteilungen und die externen IT-Berater. Der Autor schreibt:

Die IT-Berater sehen sich häufig als schwächstes Glied in der Triade. De facto haben sie jedoch sehr wirksame Macht-Mittel, wenn sie den Mut haben, das Kunden-Projekt oder ein paar Kunden-Termine zu sprengen.

Das stimmt freilich. Aber ist es weise das zu tun? Wenn man es geschickt anfängt ja. Wenn man nicht mit Fingerspitzengefühl gesegnet ist, dann sollte man es lieber lassen. Das Beispiel ist geschickt gewählt:

Die IT-Berater haben eine starke Liefer-Macht, das heißt, sie können unter bestimmten Bedingungen (Beistellungen nicht erfolgt, Tests der Fachabteilungen nicht ausreichend, strittige finanzielle Punkte) die Lieferung von erstellten Ergebnissen (z.B. Konzepte oder Software) in Teilen oder vollständig verweigern.

Als externer Berater sollte man meiner Ansicht nach tunlich den Eindruck vermeiden, dass man seine eigenen Interessen in den Vordergrund stellt. Das kommt gar nicht gut. Wenn man es aber schafft das Projekt bzw. den Projektfortschritt bei der eigenen Forderung in den Vordergrund zu stellen, dann wird das der Auftraggeber wohl eher nicht krumm nehmen. Ich gehe davon aus, dass man sich im Gegenteil damit Respekt verschafft.

Anderseits würde ich (als Auftraggeber) die Vergabe von neuen Aufträgen immer davon abhängig machen, wie zufrieden ich bei vergangenen Aufträgen war. Wenn man also wert auf Stammkunden und gute Referenzen legt, dann sollte man hier wohl eher behutsam agieren… 😉