Glorf.it

Glorf IT

Bedenkliches aus dem IT-Alltag

28. November 2006 um 21:45

patente Lösungen für Microsoft?

Ich kann es schon langsam nicht mehr hören: Jeden Tag trudelt eine neue Nachricht zum Thema "Microsoft und Patente" ein.

Mal geht es darum, dass Herr Balmer behauptet Linux verletze geistiges Eigentum von Microsoft. Mal darum dass Microsoft mit jemandem ein Patent-Stillhalte-Abkommen geschlossen hat, mit dem Microsoft behaupten kann, jemand aus der Open-Source-Szene hätte anerkannt, dass Microsoft viele für Linux wichtige Patente halte und Patente generell richtig und wichtig seien….
Immerhin scheint Microsoft mit Novell als Partner besser zu fahren als mit SCO… 😉

Aber das hat ja auch noch eine andere Seite, die auch nicht verborgen bleibt… Und trotz des schlechten Eindruckes den diese MS-Kampagne auf mich macht, kommt bei mir keine rechte Schadenfreude auf, wenn ich lese, dass Microsoft erneut verurteilt wurde, weil es geistiges Eigentum von anderen missbraucht hat. (Gibt es eigentlich ein Wiki was die ganzen Gerichtsverfahren wegen erwiesenem Abkupferns gegen MS sammelt?)
Für den "armen" Software-Entwickler, der seit 1996 gegen MS klagt, kann ich sogar noch gewisse Sympatien aufbringen. Die Klage gegen die Sprachumschaltung von Koreanisch auf englisch ist für mich nur ein weiterer Beweis für die Sinnlosigkeit Innovationsschädlichkeit von Patenten. Sie haben allenfalls den Sinn Geld aus anderen Firmen herauszuquetschen oder Mitbewerber zu behindern.

28. November 2006 um 21:19

Testen – Der Unterscheid zwischen Theorie und Praxis

Als ich bei tecCHANNEL.de den Artikel "Wer zu spät testet, verschleudert Geld" las, fand ich so viele Dinge wieder. Theoretisch ist ja wohl jedem Software-Entwickler klar, dass Testen nicht nur sinnvoll, sondern auch wichtig ist, aber…

Warum wird trotzdem noch so wenig getestet? Das folgende Statement aus dem Artikel finde ich sehr wahr:

Doch genau darin scheint das Problem zu liegen. "Mit Testen ist kein Blumentopf zu gewinnen, deshalb reißt sich auch niemand um diese Aufgabe", beobachtet Andreas Golze, Director Global Practice für Application Delivery bei Mercury. […] Testen ist da eher ein Störfaktor. Schließlich bedeutet es nur nachzuweisen, dass etwas so funktioniert, wie man es ohnehin haben wollte.

Aus dem tecCHANNEL.de-Artikel "Wer zu spät testet, verschleudert Geld"

Meine Erfahrung ist, dass es nur wenige Leute gibt, die sich so richtig ins Testen reinhängen. Ich wäre schon froh, wenn alle Entwickler halbwegs vollständige automatisierte (Unit-)Tests gleich mit der Implementierung machen würden. Interessanterweise werden so Dinge wie Dokumentation und Test gerne als erstes auf der Altar des Termindruckes geopfert, um keine Funktionen streichen zu müssen. Das ist aber auch klar: Wenn man vom Ende der Geschichte bewertet wird, dann hält man sich eher an seine Erfahrungen als an die aktuelle Stimmung im Projekt.
Nur wenn die Projektleitung schon mal in so einer Situation beweisen hat, dass eine dokumentierte und ausführlich getestete Funktion wichtiger ist als zwei schlecht dokumentierte und getestete, dann ziehen die Entwickler beim nächsten Mal mit. Und was in der PC-Software in den letzten Jahren wichtiger war, ist ja wohl klar…

28. November 2006 um 01:49

Prioritäten setzen

In win-insight.de wird beschrieben, wie man laufenden Prozessen eine höhere oder niedrigere Priorität geben kann. Das ist schon nicht schlecht, aber ziemlich unpraktisch, wenn man erst die Anwendung starten muss, dann in den Task-Manager wechseln muss, usw.

Man kann auch beim Start einer Anwendung festlegen, dass die Anwendung eine andere als die Priorität "normal" haben soll. Wenn man dem SQL-Management-Studio zu mehr Saft verhelfen will, dann startet man es einfach so:

start "Fenstertitel" /high "C:\Programme\Microsoft SQL Server\90\Tools\Binn\VSShell\Common7\IDE\SqlWb.exe"

oder wenn man den Virenscan im Hintergrund mit niedriger Priorität laufen lassen will, dann geht das mit McAfee zum Bleistift so:

start "Virenscan" /low "C:\Programme\Network Associates\VirusScan\scan32.exe" /NoSplash /AutoScan

Tipp: Wenn man die Anwendung über eine Verknüpfung startet, dann in die Eigenschaften dieser Verknüpfung gehen (rechte Maustaste -> Eigenschaften) und dort bei "Ziel" vor den eigentlichen Eintrag einfach Folgendes setzen:

start "xy" /low

PS: Bitte daran denken, dass man keinem Prozess die Priorität "REALTIME" gebe sollte, wenn man nicht ganz genau weiß was man tut. Damit hat man ratzfatz das System lahmgelegt.

|