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Bedenkliches aus dem IT-Alltag

9. August 2006 um 21:52

Zu starke Nachfrage zum Thema "Burnout"

Als ich den Artikel zum Buch von Myron Rush "Brennen ohne Auszubrennen" schrieb, wusste ich noch nicht, wie stark die Nachfrage zum Thema "Burnout" ist…

Gerade eben habe ich den "Burnout-Blog" entdeckt. Ich finde es interessant, dass die Autorin Stephanie Dann den Blog wegen der starken Nachfrage schließt. Sie schreibt selber:

Aufgrund der Popularität dieser Seite erhalte ich außerdem seit Jahren Anfragen, Anfragen, Anfragen, die zuletzt einen nennenswerten Teil meiner täglichen Arbeitszeit kosteten, die aber nicht wirklich etwas mit meiner Tätigkeit s.o. zu tun haben. Meine Bereitschaft, diese Fragen immer und immer wieder zu beantworten, ist im Zeitverlauf drastisch gesunken, zumal hier vieles längst steht. Bitte nehmen Sie das nicht persönlich. Bitte verstehen Sie, dass ich Ihre Wünsche aufgrund menschlicher Kapazitätsgrenzen nicht erfüllen kann und dass ich meine Energien auf meine Kerntätigkeit konzentriere. Ich kann so nicht arbeiten!

Als Burnout-Preventiv-Beraterin hat sie erkannt, dass sie hier überfordert ist und die Notbremse gezogen. Ich finde es immer schade, wenn ein Projekt am eigenen Erfolg scheitert. Der Bedarf ist da, aber die Initiatorin kommt an ihre Grenzen. Da hilft die Notbremse "Aufgeben", um sich selber zu schützen. Besser fände ich es, die Burnout-Prävention darin vorzuleben, dass Aufgaben abgegeben und mit anderen geteilt werden. Aufgeben ist meiner Ansicht nach keine gute Lösung. Das gilt um so mehr, dass es offenbar eine funktionierende Community gibt/gab:

Kaum ein Stammleser hat nicht in den letzten zwei Monaten mal per Mail nachgefragt, ob es mir gutgeht und ob alles in Ordnung ist. Weil ich nicht mehr schreibe.

Burnout ist laut Myron Rush häufig eine Folge davon, dass alles alleine gemacht wird. Andere involvieren und Aufgaben delegieren ist hier eine Lösung. Man könnte ganz konkret ein Wiki aufsetzen, in dem die vielen Fragen, die sie zitiert, von (ehemaligen) Betroffenen und Interessierten gesammelt und beantwortet werden. Dann könnte die Autorin ihren erfolgreichen Blog weiterführen und die Last wird geteilt.

9. August 2006 um 21:51

heise online – AOL entschuldigt sich für Veröffentlichung von Suchanfragen

Als ich bei Heise las, dass AOL sich für Veröffentlichung von Suchanfragen entschuldigt, musste ich wieder an den Artikel im Harvard-Business-Magazine denken, wann sich Manager oder Firmen entschuldigen sollen und wann nicht.

Demnach scheint AOL durch den Vorfall einen gravierenden Vertrauensverlust der Kunden zu befürchten. Bislang steht ja nur Google an dieser Stelle mit "reiner" Weste da, weil Google sogar die Herausgabe der Daten zur statistischen Auswertung für ein Gesetzesvorhaben ablehnte, während die anderen die Daten einfach herausrückten. Dafür hat sich AOL meines Wissens bisher nicht entschuldigt.

Allerdings war AOL ja kürzlich erst wegen des Vorfalls um Vincent Ferrari in der Blogger-Szene auf allen Bildschirmen… Wer noch nicht davon gehört hat, wie er versuchte seinen AOL-Account zu kündigen, der solte sich den Tipp: Bericht bei NBC dazu ansehen (inkl. Transacript der gesendeten Teile). Er rechnete schon mit Schwierigkeiten und hat das Ganze einfach mal mitgeschnitten. Wenn ich so behandelt worden wäre, ich wäre nicht so ruhig geblieben. Hier noch der ganz originale Blogeintrag dazu.

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