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Bedenkliches aus dem IT-Alltag

8. August 2006 um 23:39

SQL Anywhere 10 kommt im September

Heise-Online schreibt im Artikel"SQL Anywhere 10 kommt im September":

Als "Snapshot Isolation" bezeichnet iAnyhwere ein weiteres Isolation Level, das konkurrierende Zugriffe auf Datensätze beschleunigt. Es sorgt dafür, dass der Server bei lesenden Zugriffen die letzte mit COMMIT geschriebene Version der Daten liefert. Dadurch sollen schreibende und lesende Zugriffe auf die Datenbank gleichzeitig möglich sein. Eine weitere Neuerung sind "materialized Views", die ähnlich wie Tabellen Daten aus Abfragen dauerhaft speichern.

Als jahrelanger Fan vom SQL-Anywhere (1996 bis 2002) freut es mich zu hören, dass es ein neue Version geben wird und dass die guten Dinge aus dem Microsoft-SQL-Server weiterhin ungeniert kopiert werden. Damals erleichterte es uns die Kompatbilität zwischen den Systemen sehr (sogar xp_cmdshell kann der SQL-Anywhere… :-)). Vermisst habe ich damals immer die Clustered-Indexes, immerhin kommt jetzt mit den "materialized Views" (die beim MSSQL mittels Clustered-Index auf Views gelöst sind, auch auf MSDE) ein ähnlich nützliches Feature. Die Geschichte mit der "Snapshot Isolation" ist auch gut kopiert, denn das ist wirklich ein ausgesprochen nützliches Feature bei MSSQL.

Früher krankte das System daran, dass die Vermarktung von Sybase nicht offensiv genug betrieben wurde, denn das System sollte ja dem großen Bruder "Adaptive Server Enterprise" nicht das Wasser abgraben. Das hat Sybase jetzt wohl aufgegeben, denn jetzt endlich können Queries auf mehrere Prozessoren aufgeteilt werden. Aber das kommt wahrscheinlich zu spät, denn warum sollte man unter Windows Geld für eine gute Kopie ausgeben, wenn man mit MSDE oder SQL Express umsonst das Original haben kann?

8. August 2006 um 22:22

Elspe Festival: Winnetou I

Elspe Festival Heute besuchten wir die Karl-May-Festspiele in Elspe (Sauerland). Das war schon irgendwie komisch nach über 20 Jahren mit den eigenen Kindern wieder hinzugehen: Es war einfach toll. Alle Mitarbeiter waren sehr freundlich, trotz des großen Andrangs und des Stress.

Die Shows drumrum waren genauso gut wie das Hauptprogramm. Nur die Story war mit etwas zu frei und zu wenig am Original orientiert. Das alles wurde aber durch die vielen Action-Einlagen und Bühneneffekte mehr als wett gemacht.
Man glaubt es kaum: Meinolf Pape spielt immer noch mit und war in meinen Augen der beste Schauspieler. Er spielte schon damals (zu "meiner" Zeit) Pierre Briece an die Wand. Neben der Seite www.meinolfpape.de gibt es übrigens auch Fanpages, wie diese hier

Elspe Festival Zuletzt noch ein Bild vom Höhepunkt als der böse Santer "explodiert" und brennend über die Klippe springt (wie gesagt, sehr frei nach Karl-May):



Update: die Seite www.meinolfpape.de ist gerade gestört und wurde offenbar gar nicht Meinolf Pape ins Leben gerufen.

8. August 2006 um 21:43

BenQ kürzt die Gehälter der Führungskräfte um 30%

Ich gebe es zu: Wenn ich bei TecChannel lese, dass BenQ die Gehälter der Führungskräfte um 30% kürzt, dann muss ich zuerst grinsen und denke, dass es da mal die richtigen trifft. Wen ich länger darüber nachdenke, dann erscheint mir das eher wie eine dilbert'sche Aktion:

  • Es steht nichts davon, dass die verantwortlichen Vorstände, die ja letztlich die Strategie festlegen, mit gutem Beispiel voran gehen.
  • Die guten Führungskräfte werden eine 30%ige Gehaltskürzung nicht hinnehmen und sich eine andere Stelle suchen. Übrig bleiben diejenigen, die keine andere Firma haben will.
  • Vielleicht haben sie es vergessen zu erwähnen, aber ich lese da nichts darüber wie die Strategie für die Zukunft aussieht. Wie soll die Firma zukünftig aufgestellt werden: Zielgruppe, Märkte, Produke.

Soll die Firma am Ende einfach nur abgewickelt werden? Aber warum sollte BENQ das tun, damit würde doch nur Geld verbrannt ohne nachhaltig mehr Marktanteile zu haben. Nun bin ich kein typischer Handy-Käufer, aber in einem anderen Bereich zeigen wir gerade Konsequenz: Wir kaufen demnächst viel Werkzeug (habe mich gerade für die Bosch-Handkreissäge GKS55CE entschieden) und ein paar Haushaltsgeräte (Herd und Waschmaschine): Wir werden in den nächsten Jahren sicher keine Haushaltsgeräte oder Werkzeuge von AEG anschaffen. Die sind in Franken gerade besonders billig, aber stehen wie Blei in den Lagern. Gut so!

8. August 2006 um 21:42

Diagramme und Charts erstellen

In Dr. Web Weblog gibt es eine Linksammlung zu Thema "Diagramme und Charts erstellen: wie und wo?" über die ich zuerst sehr freute. Aber gleich zu Beginn ist ein Link auf einen Beitrag der mich sehr enttäuscht hat: Creating graphs.
Darin wird beschrieben, wie man ein wunderschönes 3D-Tortendiagramm erstellen kann. Leider trifft man viel zu häufig auf solche Diagramme, die die Auswertung der dargestellten Informationen unnötig erschweren. Über die anderen Links kann ich noch nicht viel sagen, sie sind vermutlich ganz prima. Aber der erste ist echt abschreckend… 🙁
Tortendiagramm

Warum halte ich solche Diagramme nicht für geeignet, um den Leser oder Zuhörer zu informieren?

  • Das Auge muss hin und her hüpfen: zwischen Legende und dem Diagramm. Wenigstens gehört die Legende weg und die Tortenstücke beschriftet.
  • Es werden keine Zahlen angegeben. Aus dem Ansehen der Kuchenstücke kann man nicht sehen, wie groß die Unterschiede tatsächlich sind.
  • Die Perspektive ist durch die hübsche 3D-Ansicht verzerrt und erschwert den Größenvergleich.
  • Der Titel ist leserunfreundlich senkrecht gestellt.
  • Das Ganze ist so aufgebasen, dass viel zu wenig Informationen Platz haben.

Unter dem Strich wird durch die vielen "Störgeräusche" das Auswerten der Informationen erschwert. Sie sind optisch ansprechend, aber ansonsten ungeeignet… Um die gleichen Informationen schnell auswertbar zu machen, ist meiner Ansicht nach ein ganz simples Balkendiagramm viel geeigneter:

alternative2.jpg

OK, auf den ersten Blick sieht es recht schlicht aus, aber bitte schaut mal aus welchem Diagramm Ihr die Infos besser lesen könnt. Warum sollte es jemand senen Leser/Zuhörern schwer machen ein Diagramm zu interpretieren? Ich behaupte: aus Angst die Leser erkennen, wie mikrig die Botschaft ist!

  • Das Balkendiagramm sieht aber nicht besonders beeindruckend aus. Da denkt ja jeder: das war aber nicht viel Arbeit.
  • Es ist etwas zu schlicht und man wünscht sich mehr Infos.

Stimmt genau: es sind auch einfach zu wenig Infos. Möglicherweise hat man auch die Zahlen von anderen Monaten, schlimmstenfalls sogar pro Monat ein eigenes Tortendiagramm (dann erkennt man totsicher keinen Trend).
Wie wäre es den Vergleich zu den Vormonaten inkl. Trend mit reinzunehmen. Außerdem sollte eine Bewertung bzw. eine Botschaft mit rein, z.B. "Firefox hat IE im Jan 2006 erstmalig überholt". Dann hat man tatsächlich ein Diagramm geschaffen, dass es wert ist, angesehen zu werden.

Wer Bespiele für gelungene Diagramme sucht, der sei auf Prof. Hichert verwiesen. In meinen Augen die beste Adresse für Ideen zur Gestaltung von Geschäftsdiagramme. Insbesondere möchte ich auf seinen Artikel "Erfolgreich präsentieren" hinweisen, Ungeduldige sollten wenigstens ab Seite 31 lesen.
Wenn man dann weiß, wie es geht, kann man sogar mit Excel hervorragende Diagramme erstellen. Tips dazu gibt Jon Peltier (der Link ist auch bei Dr. Web angegeben).

PS: Wegen meines Urlaubes habe ich das Balkendiagramm auf einem fremdem Rechner mit einem mir unbekannten Tabellenprogramm (OpenOffice) erstellt. Es ist also wirklich wenig KnowHow notwendig. Daheim mit "meinem" Excel (ok, nicht das "Beste", aber ich kenne die Bedienung) hätte ich noch ein Schöneres erstellt.

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