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Bedenkliches aus dem IT-Alltag

5. April 2007 um 18:55

Buchkritik: Schweinehund

Schweinehund
Als ich das Buch "So zähmen Sie Ihren inneren Schweinehund!" geschenkt bekam, war ich sehr erfreut. Solche Themen wie Selbstmanagement oder Motivation finde ich sehr spannend. Das Buch kam gleich im Doppelpack mit "Die kleinen Saboteure" vom gleichen Autor.

Die Idee basiert darauf, dass es in einem selber kleine "Schweinehunde" gibt, die einen davon abhalten bestimmte Dinge zu tun. Dieses Bild wird derartig überstrapaziert, dass wirklich immer davon die Rede ist, wie sich der Schweinehund fühlt, was er für Vorlieben hat usw. Das habe ich gerade mal 100 Seiten lang durchgehalten, dann war es einfach zu viel. Anstelle von fundierten Analysen oder Hilfestellungen las ich auf diesen Seiten nur etwas über eine fiktive Tiergattung, deren Lebensgewohnheiten und Vorlieben. Vermutlich ist das für Leute ganz amüsant, die sich nur am Rande für das Thema interessieren und nur über den Umweg über diese Satire dazu zu bewegen sind so ein Buch zu lesen. Weil ich hingegen schon das eine oder andere Buch zu diesem Bereich gelesen habe und daher ein ernstes, fundiertes Buch erwartete, wurde ich enttäuscht.

Möglicherweise habe ich ja zu früh aufgegeben, hätte es humorvoll lesen sollen, aber ich empfand das Lesen als reine Qual…

5. April 2007 um 18:55

Nieder mit den Textwüsten

Immer wieder erheben sich Stimmen, die sich gegen die typischen "Textwüsten" auflehnen, aber dennoch sind 90% aller Vorträge voll mit Text-Folien, die im Prinzip nur vorgelesen werden. Im "The Register" stehen im Artikel "Official: Powerpoint bad for brains" jetzt Infos zu einer neuen Studie:

"It is effective to speak to a diagram, because it presents information in a different form. But it is not effective to speak the same words that are written, because it is putting too much load on the mind and decreases your ability to understand what is being presented."

The theory of "cognitive load theory" suggest the memory can deal with two or three tasks for a period of a few seconds – any more than that and information starts to get lost.

Vielleicht sollte man eine Art Ehrenkodex für Referenten aufstellen und wer dagegen verstößt, der muss sich zur Strafe doppelt so lange in Text-Vorträge anderer reinsetzen…

Wer sich für das Thema interessiert, dem empfehle ich die Arbeiten von Prof. Hichert.

4. April 2007 um 21:37

Buchkritik: Innovative Projektführung

Innovative ProjektführungAls ich letzes Jahr ein sehr gutes Seminar zum Thema "Projektmanagement" besuchte, schenkte uns der Referent Jürgen Hansel am Ende sein Buch "Innovative Projektführung". Weil ich von der Kompetenz und Art des Referenten sehr angetan war, habe ich das Buch mit großer Begeisterung gelesen.

Es ist in zwei Teile aufgeteilt. Im ersten werden zunächst auf etwa 20 Seiten die verschiedenen Führungsstile skizziert und diskutiert.
Hier beschreiben die beiden Autoren Ihre Vorstellung von Führung: Weil kein Mensch gleich ist, erfordert jeder eine andere Art der Führung. Die Führung orientiert sich sehr stark am Mitarbeiter und der jeweiligen Situation. Das erfordert vom Projektleiter sowohl Flexibilität und Gespür für die Person, als auch ein breites Spektrum an "Handwerkszeug". Dabei wird nicht erwartet, dass die Projektleiter schauspielern oder den Mitarbeitern nach dem Mund reden. Vielmehr geht es darum sich der Ziele bewusst zu machen und dann abgestimmt auf die Situation vorzugehen. Ein interessanter Ansatz, der mir sehr liegt. Das hätten die Autoren ruhig etwas ausführlicher schildern können.
Den geschilderten "Führungsproblemen" merkt man die Praxiserfahrung an. Die Autoren schulen, coachen und mentoren schon seit vielen Jahren Projektleiter.
Anschließend werden wieder auf fast 20 Seiten verschiedene Supervisionstechniken und Grundlagen erklärt. Man hat fast den Eindruck als ob er zur Ausbildung von Supervisoren gedacht wäre. Dieses Kapitel fand ich mühsam, aber es erleichterte den letzten Teil doch etwas.

Im zweiten Teil wird es dann so richtig spannend. Auf 100 Seiten werden echte Fälle besprochen, die ich sehr repäsentativ fand. Natürlich sind sie anonymisiert. Die Beispiele und die Stories waren für mich so packend, dass ich einmal am Bahnhof fast nicht ausgestiegen wäre. Zum Glück hat mich ein netter Kollege "geweckt". Die Erfahrungen, Herangehensweisen und Tipps sind so kompakt und gebündelt, dass man das unmöglich noch komprimierter zusammenfassen kann.

Gerade wegen des letzten Teils würde ich das Buch jedem empfehlen, der vor hat Projekte zu leiten. Schade, dass man bei Amazon (siehe Bild) nur die ersten Seiten ansehen kann. Natürlich passt kein Fall genau auf die eigene Situation. Aber jeder Fall regt zum Nachdenken über das eigene Verhältnis zu den angesprochenen Problemzonen an. Deswegen war es für mich ein Gewinn….

4. April 2007 um 21:11

Verfahren zur Mitarbeiterauswahl

Seit gar nicht so langer Zeit schaue ich immer wieder mal bei Spiegel.de rein. Der Artikel "Unsinnige Auswahlverfahren: Mitarbeitersuche als Glücksspiel" erregte sogleich mein Interesse. Die Auswahl der "richtigen" ™ Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter ist schließlich eine wichtige Sache. Wir lagen mit unseren Leuten bisher ganz gut, aber es ist doch auch interessant über den Tellerrand zu schauen.

Aber was da jetzt im Spiegel geschrieben wird, kann ich einfach nicht glauben:

Nach Schätzung von Thomas Lang-von Wins, Arbeitspsychologe an der Münchner Bundeswehr-Universität, würden gar bis zu 30 Prozent der deutschen mittelständischen Betriebe auf die Auswahl per Sternzeichen vertrauen. Viele Firmen ließen astrologische Gutachten erstellen. Genauso wenig aussagekräftig sei eine Begutachtung der Handschrift.

Die paar kleinen und mittelständischen Betriebe bzw. Handwerker, deren Inhaber ich so gut kenne, dass wir über sowas reden, legen ganz andere Kriterien an. Die Dinge, die wichtig sind, wechselten zwar im Laufe der Jahre, aber Astrologie war da kein Thema. Die vorgeschlagenen "Psychotests" (O-Ton) klingen jetzt auch nicht so vielversprechend. Letztlich hängt es doch auch von der Stelle ab, die zu besetzen ist. Das Auswahlverfahren für einen Facharbeiter wie einen Maschineneinrichter sollte sich grundlegend von dem eines Software-Entwicklers unterscheiden. Leider wird in dem viel zu kurzen Artikel sehr stark pauschalisiert und keine konkreten Vorschläge gemacht.

4. April 2007 um 18:43

SQL Server Wait Events

Bei SimpleTalk.com beschreibt Mario Broodbakker in dem Artikel "SQL Server Wait Events: Taking the Guesswork out of Performance Profiling" wie man am SQL-Server anhand der Warteschlangen Performancebremsen ausmachen kann. Der Artikel ist gut zu lesen. Allerdings stößt mir etwas säuerlich auf, dass nicht deutlich genug rauskommt, dass diese Idee Tom Davidson schon vor Jahren beschrieben und eingesetzt hat.

Ich finde den originalen Artikel "SQL Server 2005 Waits and Queues" von Davidson immer noch etwas besser. Am besten ist es vermutlich beide zu lesen, weil es doch eine Menge Holz auf einmal ist. Das Dokument "Troubleshooting Performance Problems in SQL Server 2005" wird hingegen erwähnt. Auch dort stehen wirklich nützliche Dinge drin, aber der in diesem Fall relevante Teil könnte gerne länger sein. Den Artikel würde ich für später empfehlen.

Wenn man den Post von Broodbakker und den Original-Artikel gelesen hat, dann findet man die weiteren Tipps von Tom Davidson zu dem Thema sicher auch nützlich: sie stehen im Artikel "Performance and Tuning Blue Prints".

4. April 2007 um 18:34

Backups überprüfen

In dem Artikel "Oh no – my backup is corrupt too! Help!" beschreibt Paul Randal, dass man nicht nur prüfen sollte, ob die Datenbank in Ordnung ist, sondern auch die Backups prüfen sollte. Eine sehr gute Idee, allerdings gab es dazu am SQL-Server-2000 keine elegante Möglichkeit später die Konsistenz des Backups zu prüfen. Man musste schon einen RESTORE in eine andere Datenbank machen und die dann testen… echt unpraktisch und langwierig!
🙁

Mit dem SQL-Server-2005 sieht es da schon anders aus. Hier gibt es die Möglichkeit die BACKUPs mit Checksummen zu versehen. Sie arbeiten intern genauso wie die Checksummen der Datenbank-Seiten. Dann kann man einfach mit dem RESTORE zu jedem beliebigen Zeitpunkt die Prüfung durchführen:

  • BACKUP … WITH CHECKSUM
  • RESTORE … WITH VERIFYONLY
3. April 2007 um 21:57

Duden mit CD-ROM

Weil ich dudenmäßig nicht aktuell bin, habe ich mir gerade die Rezension des aktuellen Duden "Rechtschreibung" angesehen. Aus beruflichen Gründen galt mein erster Blick der Ausgabe mit beiliegender CD-ROM. Eine Rezension bei Amazon finde ich dabei sehr erhellend. Offenbar handelt es sich bei der Software einfach nur um eine Liste der Wörter, wobei mir dessen Sinn verborgen bleibt.
Anbei ein Auszug:

Ich entschloss mich für die Buch und CD- Version da ich mir das Blätten und suchen ersparen wollte. Was sehr gut geht da man nur das stichwort in das Dudenprogramm einzugeben braucht und schon wir es angezeigt.

Nachteile:
- weder Makro noch als Word Wörterbuch einsetztbar
- viele Wörter werden überhaupt nicht aufgeführt
- die elek. Version bietet keine Hilfe bei falsch eingegebenen Wörtern

"Mal ehrlich wenn ich jedes Wort richtig schreibe wozu brauch ich ein Wörterbuch?"

Wenn ich es richtig verstehe, dann läuft das Folgendermaßen ab:

  • Ich möchte wissen, wie man das Wort XY schreibt.
  • Dann gebe ich das Wort ein.
  • Wenn ich es richtig geschrieben habe, wird es angezeigt, sonst nicht?

Kein Wunder, dass unsere Branche so einen miesen Ruf hat! Wer denkt sich denn sowas aus?

Quelle: Duden 01. Die deutsche Rechtschreibung

3. April 2007 um 21:02

SQL-Server-Whitepapers

Kimberly Tripp hat sich die Mühe gemacht und stundenlang (laut eigener Aussage "5+ hours of work") alle verstreuten Whitepapers von Microsoft zum SQL-Server zusammengesucht. Das Ergebnis finde ich sehr nützlich.
Sowohl sein Weblog als auch die Liste liegen jetzt in meinen Favoriten…

Gugst Du hier: SQL Server 2005 Whitepapers

gefunden bei Paul Randal
3. April 2007 um 20:51

Datenbanken zerstören

Vor ein paar Wochen habe ich mal ein paar defekte Datenbanken für den SQL-Server-2005 erstellt. Die benötigen wir für den Test der Datenbanktests: Werden die defekte auch wirklich von unserer Software gefunden und können sie automatisch beseitigt werden? Ich dachte ja nicht, dass sich auch noch andere Leute für das Thema erwärmen können, aber Tony Rogerson beschreibt eine sehr kreative Methode in dem Blog-Beitrag "How to create a corrupt database using BULK INSERT/ UPDATE and BCP – SQL Server as a HEX editor". Ich selber war da deutlich direkter: mit dbcc page und einem Hex-Editor ging es auch…
😛

gefunden bei Paul Randal
1. April 2007 um 13:31

systematisches Gewusel leicht gemacht

Von mir bislang unbemerkt findet das "
das Ameisen-Simulationsspiel" immer mehr Freunde, die Spaß daran haben das Verhalten einer einzelnen Ameise zu steuern. Da eine Ameise auch Markierungen hinterlassen kann, kann sie sich in Maßen mit dne anderen Ameisen koordinieren.

Dann geht das Wuseln los: Jede Ameise sucht nach Futter und versucht es zum Bau zu bringen. Ob und unter welchen Bedingungen sie vor den ameisenfressenden Käfer abhaut oder sich zum Kampf stellt, kann man genauso festlegen, wie die Art nach der nach Futter gesucht wird. Das Ergebnis kann man dann in 3D verfolgen:

AntMe

Das finde ich ein ganz prima Idee. Ich könnte mir vorstellen, dass es eine gute Art ist, um mit der objektorientierten Programmierung bekannt zu werden.

Ich musste mich für den Download allerdings anmelden.

gefunden bei codeworrxx
1. April 2007 um 13:30

Kurzreferenz zu XSLT

Gestern fand ich die Kurzreferenz zu XSLT der der Dipro GmbH. Sie ist zwar schon etwas ältlich, aber dennoch sehr nützlich.

In dem Zusammenhang möchte ich auch noch auf das XSL-Tutorial der W3Schools hinweisen.

1. April 2007 um 13:28

Online-Suche in den Books-Online

Auf Live.com wird jetzt eine Online-Suche in den Books-Online (BOL), den Handbüchern des Microsoft SQL-Servers, angeboten. Ich bevorzuge die Suche in den installierten BOLs, aber wenn man sie gerade nicht griffbereit hat, dann ist das eine gute Alternative: "SQL Server 2005 Books Online Scoped Search".