Der jüngste Fall rund um Digg macht ganz gut deutlich, dass es einen wichtigen Unterschied macht, ob man Recht hat und /oder richtig handelt.

Auf der Sachebene geht es zunächst mal darum, dass ein paar Beiträge gegen das geltende amerikanische Recht verstoßen haben und deswegen gelöscht wurden. Das musst Digg so machen, sie hatten eigentlich gar keine Wahl. Aber dabei haben sie sich einfach falsch verhalten. Anstatt das offen und offensiv zu kommunizieren ("Sorry, wir müssen das löschen, sonst werden wir verklagt."), haben sie die Beiträge einfach gelöscht und damit den Zorn auf sich gezogen, der eigentlich den Veranlassern, in diesem Fall den Abmahnern und dem Gesetzgeber, gilt. Es wurde der Eindruck erweckt als stände Digg auf "der anderen Seite". Ich gehe davon aus, dass das nicht stimmt.
Das hätte sich vermeiden lassen: Im Zeitalter des Web-2.0 ist die offene Kommunikation einfach alles.

Mit derartig weitgehenden Protestaktionen hatten die Digg-Macher nicht gerechnet. Warum sie jetzt gleich auf der andren Seite vom Pferd fallen ist mir völlig unklar: Wollen Sie auf diese Weise demonstrieren, dass sie eben doch auf Seiten der Benutzer stehen? Wollen Sie wirklich gegen Windmühlen reiten?

Für alle, die nicht mitbekommen haben, was da los war, hier ein Kurzabriss. Eine ganz ausführliche Zusammenstellung findet sich bei computerworld.com im Artikel "Digg.com CEO says site is aligned with the users"