Bei der Nachricht auf Heise über die Diskussion um die neue Software der Bundesagentur für Arbeit habe ich den Eindruck als, ob hier alle Seiten krampfhaft versuchen möglichst viel falsch zu machen.

  • Die Software wird genau anhand der Anforderungen geschrieben,
  • aber die Betroffenen werden nicht informiert.
  • Die Betroffenen schalten auf stur, weil sich die Software geändert hat.
  • Beim Datentrafo treten Fehler auf.
  • Die Abläufe beim Update werden von den Betroffenen gelesen bzw. befolgt.

Bei meinem ersten Arbeitgeber hatten wir den Auftrat für einen großen Kunden ein zentrales Nachfolge-System für die bestehenden Betriebssteuerungen zu schreiben. Der geistige Vater der Software eines Standortes, die abgeschafft werden sollte, saß mit im Gremium, das die Anforderungen definiert. Er engagierte sich sehr und definerte fleißig Abläufe und Anforderungen, während sich viele andere aus dem Kundengremium zurückhielten. Als die Anforderungen endlich zusammengestellt waren, war der geschätzte Aufwand aufgrund der vielen Muss-Anforderungen der ersten Stufe so aufwändig, dass dem Vorstand die Entwicklungszeit zu lange dauerte und die alte Software bestehen blieb. Ich bin sicher, dass diese zentrale Software genauso eine Kröte geworden wäre wie die Software der BfA: keiner der lokalen Fürsten will sie, unterstützt sie und am Ende wird nicht mit Kritik gespart… 😉