Glorf.it

Glorf IT

Bedenkliches aus dem IT-Alltag

16. Januar 2008 um 22:53

Nun ist MySQL doch unter der Haube

NAchdem MySQL vor einiger Zeit beinahe zuerst indirekt und dann direkt von Oracle übernommen worden wäre, ist die Firma jetzt nicht mehr eigenständig. Das wundert mich eigentlich schon. Gerade in den letzten Monaten war MySQL sehr erfolgreich und konnte neue Markt-Segmente für sich erschließen. Auf den Webservern ist MySQL ja wohl unumstrittener Marktführer, aber im sonstigen Segment fasst er jetzt erst spürbar Fuß.

Interessant fand ich diesem Zusammenhang den Erfahrungsbericht mit sehr großen MySQL-Datenbanken von Paul Tuckfield, MySQL-Admin, bei YouTube. Deswegen glaube ich dass er es erst meint, wenn der Sun-Chef Jonathan Schwartz das für die wichtigste Übernahme in der Geschichte von Sun hält. Im Gegensatz zur drohenden Oracle-Übernahme dürfte der Sun-Deal die meisten MySQL-Anwender sorglos lassen. Immerhin hat man bei Sun schon lange Erfahrung mit Open-Source-Software. Open-Office ist ja geradezu ein Musterbeispiel für innovative frei Software.

Ich bin mal gespannt, ob es Sun gelingt durch seinen guten Ruf den Marktanteil von MySQL weiter zu erhöhen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Sun für MySQL weitere Module entwickelt, die vor allem für den Unternehmenseinsatz interessant sind und die nur gegen Gebühr abgibt. Das fände ich wenigstens schlau und so verstehe ich die Ausführungen von Jonathan Schwartz in seinem Blog

Lesenswert: heise open – Da kommt zusammen, was zusammengehört und die etwas längliche – euphorische – Info von Jonathan Schwartz

16. Januar 2008 um 22:13

Was machen Windows-Server, wenn sie ausgemustert werden?

Wer sich das schon mal gefragt hat, der findet die Antwort in diesem coolen Microsoft-Spot:
The Lone Server (Long Version)

Danke an Juliane Helbig
16. Januar 2008 um 21:35

Sollen Bilder in die Datenbank?

Jan stellte in seinem Kommentar eine sehr gute Frage, die ich hier beantworten möchte:

Dann habe ich gleich mal eine Frage an den Profi: Ab wann /bis wann ist es sinnvoll und praktikabel eine Datei in einer Datenbank zu speichern und nicht nur den Pfad der Datei im dazugehörigen Filesystem (Ist es das überhaupt?). Die Last der Datenbank ist ja um ein vielfaches höher als wenn zusätzlich über das Filesystem gelesen und geschrieben wird. Gehen wir mal von eine Fotodatenbank mit vlt. 5000 Bildern à 2MB aus, das sind wir ganz schnell bei knapp 10GB die über die DB verwaltet werden müssen (OK, große Datenmengen sollten nicht das Problem sein, nur fehlt mir da die Erfahrung.). Kennst du dazu vlt. ein paar hilfreiche Quelle bzw. eine anständige Kosten-Nutzen-Analyse?

Zunächst muss man mal sehen, in welchem Bussiness-Sektor wir uns bewegen.

Im privaten Bereich wird man vermutlich die Daten auf der Festplatte des PCs speichern (unter Windows XP oder Vista) oder ein Windows XP/Vista als Peer-Server nutzen. Dann hat man vermultich die "billige" SQL-Server-Express-Edition im Einsatz. Sie kann maximal 4 GBytes große Datenbanken bearbeiten. Dann ist Schluss und man müsste zu der nächst-höheren Standard-Edition greifen. Deswegen kommt es hier meines Erachten aus Kostengründen nicht in Frage die Bilder in die DB zu packen.

Sind wir im professionellen Bereich, dann läuft vermutlich eine SQL-Server-Standard-Edition auf einem Windows-Server-System. Hier gibt es keine Größenbeschränkung.

Performance und Ausfallsicherheit:

Meiner Erfahrung nach machen SQL-Datenbanken auf IDE- und SATA-Festplatten leichter mal schlapp als auf RAID-Systemen. Meist ist auf den PCs nämlich der Schreibcache der Festplatten bzw. deren Controllern aktiviert. Kommt es dann während eines Schreibvorgangs zu einem Stromausfall oder einem harten Reset, kann die Datenbank schon mal kaputt sein. Dann ist man unter Umständen schlecht bedient, wenn man Bilder in einer Datenbank hat. Wer hat schon eine tagesaktuelle Sicherung parat oder ist Experte in Sachen Datenbank-Reparatur?

Schaltet man den bösen Schreib-Cache aus, dann spürt man das in der Performance meistens sehr deutlich, wenn der SQL-Server das nicht mit einem großen Daten-Cache etwas ausgleichen kann. Mit der Express-Edition ist der Cache auf maximal 1 GBytes beschränkt.

Am Server gilt das nicht so stark: hier werden (hoffentlich) schnelle RAID-Systeme eingesetzt, die meist noch mit der USV (unterbrechungsfreien Stromversorgung) abgesichert sind.

Verblüffenderweise ist die Performance in beiden Fällen nicht so gravierend anders als seien die Bilder direkt auf der Platte abgelegt. Je nach API (.Net bekommt im Punkto Laufzeit hier einen Malus) reden wir von 20 bis 50% "Aufpreis". Das klingt nach viel, ich hätte aber durchaus mehr befürchtet.

Handhabung

Als wichtigestes Kriterium würde ich aber heranziehen, wie mit den Bildern gearbeitet werden soll. Wenn man beispielsweise mit einem beliebigen Programm darauf zugreifen will, dann muss man tief in die Trickkiste greifen, wenn sie in einer Datenbank liegen. Im Normalfall kann man weder im Explorer, noch im Bildverarbeitungsprogramm die Bilder sehen, bearbeiten oder speichern, die in einer Datenbank liegen. Ich nutze beispielsweise gelegentlich eine Software, die doppelte Bilder erkennt und dann löscht.
Will man das mit seiner Anwendung erreichen, dann muss man sich in den Explorer "einklinken" und die Bilder so anzeigen als seien sie in einem Dateisystem. Das habe ich noch nicht gemacht und halte es deswegen für nicht so einfach. Gute Dokumenten-Management-Systeme können das aber.
Wahrscheinlich ist es sau schwer, sonst sähe man das öfter… 😉

Aus Gründen der Handhabung würde ich die privaten Bilder deswegen gar nicht in der Datenbank speichern.

Weiterführende Quellen (oder eine Kosten-Nutzen-Analyse) fallen mir gerade nicht ein. Meist wird nur thematisiert wie man Bilder als BOLBs schreibt oder liest. Falls ich noch etwas finde, dann schiebe ich den Link nach.

Alles neu macht der Mai:

Ab dem SQL-Server-2008 wendet sich übrigens das Blatt. Der kennt als neuen Datentyp FileStreams. Da liegen die Dateien "normal" auf der Platte, die Daten werden vom SQL-Server aber mit verwaltet als seien es seine eigenen. Ich denke, dass ist das Vermächtnis des WinFS.
Jetzt müssen wir noch die Daumen halten, dass dies Feature wegen zu vieler Fehler nicht aus der Liste purzelt, sondern wirklich in der Freigabeversion drin ist… 😉

16. Januar 2008 um 20:02

Musterdokumente für die Webseite

In dem Artikel "Musterdokumente helfen: Webseite rechtssicher machen" werden von der PC-Welt ein paar Links auf Mustervorlagen für Verträge und solch Dinge veröffentlicht. Vielleicht kann man das irgenwann man brauchen…

16. Januar 2008 um 20:00

Danken ist aus der Mode

Wenn ich für jemanden eine Dienstleistung erbringe, dann bekomme ich relativ selten Feedback. Komischerweise bekomme ich in der Firma in etwa 40% der Fälle kein Feedback, privat aber deutlich über 80% (beides grob über den Daumen gepeilt). Unter privaten Dienstleistungen verstehe ich Sachen, die meistens mit der Administration der Gemeindeseiten zu tun haben oder manchmal auch Fragen zu Software/Hardware (hier ist die "Danke"-Quote recht hoch).

Ob das Missverhältnis etwas damit zu tun hat, dass die "kostenlosen" Leistingen (Benutzerkonten einrichten, Bilder austauschen, …) von mir freiwillig erbracht werden? Und deswegen geschlossen wird, dass "der eh die ganze Zeit vor der Kiste hängt" und es deswegen selbstverständlich ist?
Obwohl ich in den letzten Wochen oft darüber nachdachte, habe ich noch keine schlüssige Erklärung gefunden. Immerhin überwiegt in letzter Zeit der positive Feedback knapp den Beschwerden, dass etwas nicht geht oder irgendwelche Infos veraltet seien… 😉

In der vorherigen Gemeinde bekam ich übrigens noch viel weniger Lob. Aber eine sehr treue Mitarbeiterin des Gemeindebrief-Teams hatte es sich offenbar zur Aufgabe gemacht sich wenigstens einmal im Quartal bei mir zu bedanken. Das tat immer sehr gut. Frau M. hat heute noch sooooo einen dicken Stein bei mir im Brett.
Zur Nachahmung empfohlen… 🙂

|