Was lange gemunkelt wurde, hat jetzt der Datenschutzbeauftragte von Google zugegeben: Google durchsucht auch Mails und speichert die Begriffe zu der IP-Adresse, um mit dem gesammelten Wissen personalisierte Wrebung treiben zu können.

Ob es stimme, dass Google systematisch den Inhalt von E-Mails durchkämme, wollen die Abgeordneten wissen. "Wir müssen E-Mails scannen", lautet Fleischers Antwort. Die elektronische Post werde aus Sicherheitsgründen geprüft, um Spam und Viren abzuwehren. Aber auch, "um Schlüsselworte für die Werbung herauszufiltern". Wer also einen Freund in Brüssel per Mail nach Tipps für japanische Fisch-Spezialitäten befragt, kann ebenso zur Zielscheibe des "verhaltensgesteuerten Marketings" werden.
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"Da muss man ja mit seinen E-Mails richtig vorsichtig sein", reagiert die liberale Abgeordnete Sophia in't Veld auf die Ausführungen der Industrie-Vertreter und besonders Googles verblüfft. Sie ist in großer Gesellschaft: "Die meisten Verbraucher wissen nicht, wie ihre Daten verwendet werden", stellt Kommissarin Pamela Harbour vom US-Handelsausschuss FTC fest.

Komischerweise hänt sich die ganze Diskussion daran auf, ob die IP-Adresse den Bezug zu einer Person herstellt oder nicht. Sollte das der Fall sein, dann darf Google die Daten nicht speichern. Dann wären es personenbezogene Daten. Andernfalls ist das völlig rechtens.
Unabhängig von der Rechtslage halte ich die Aktion für unmoralisch und ethisch falsch.